Christa Hajek

Auf dem King-Areal im Dorfzentrum will die Gemeinde Gütenbach das Rathaus und die Feuerwehr unterbringen. Der Gemeinderat sprach sich am Mittwoch mehrheitlich für diese Lösung aus. Auch die Bürgerbefragung dieses Sommers, an der 192 Gütenbacher ihre Meinung darlegten, zeige in diese Richtung. Bürgermeisterin Lisa Wolber erläuterte die Ergebnisse der Befragung, bei der 74 Prozent den Erhalt des King-Kopfbaus als „nicht wichtig“ einstuften.

Nichts Futuristisches

Die Gütenbacher wünschten sich schwarzwaldtypische Gestaltung, moderne Kunstwerke und Futuristisches würden abgelehnt. Wichtig sei den Bürgern ein Platz für das Dorfcafé. Ob das im jetzigen Gebäude bleibe oder ob es im neuen Gemeindezentrum seinen Platz findet, das sei nach Auskunft von Bürgermeisterin Lisa Wolber noch offen. Geschaffen werden müssten auf jeden Fall barrierefreie Toiletten. Auf ansprechende Außenanlagen mit Grünflächen, Bänken und Parkplätzen werde Wert gelegt.

Viele Räume gemeinsam nutzen

Aufgelistet waren die Synergieeffekte: Parkplätze, Waschräume, Ruheräume, der Jugendraum sowie der Sitzungs- und Schulungsraum könnten von Feuerwehr und Verwaltung gemeinsam genutzt werden.

Eine erste Kostenschätzung lag bei gut zwei Millionen Euro, doch Bürgermeisterin Lisa Wolber mahnte zur Vorsicht. Nicht alle Kosten konnten kalkuliert werden, zum Beispiel nicht die Altlasten im Boden. Auch für die Ausstattung des neuen Gemeindezentrums sei nichts vorgesehen.

Parkplätze werden knapp

Bedenken meldete Gemeinderat und Feuerwehrkommandant Jürgen Schonhardt an. Bisher ist geplant, ein neues Gerätehaus auf dem Festplatz zu errichten. Feuerwehr und Gemeindeverwaltung seien auf dem King-Platz nicht unterzubringen. Die 34 Parkplätze würden auf keinen Fall ausreichen, zumal die Parkplätze vor dem King-Bau entfallen würden. Auch Gemeinderat Hans-Helmut Fahle plädierte dafür, sich nicht auf das Mindestmaß zu beschränken, wenn schon neu gebaut wird.

Dagegen mahnte Bürgermeisterin Lisa Wolber, beim Mindestmaß zu bleiben: „Wir müssen das alles später unterhalten“. Auch Sebastian Weiß plädierte dafür, sich am Mindestmaß zu orientierten und „keine Luftschlösser zu bauen“, ebenso Jörg Markon.

Baubeginn frühestens 2021

Derzeit bestimmt die Hallensanierung die Gütenbacher Finanzen weitgehend. Für das Jahr 2019 schlug die Bürgermeisterin vor, Planungskosten einzustellen und Fördermöglichkeiten zu klären. Für den eigentlichen Neubau müssten ab 2021 Mittel bereitgestellt werden.

Gegen die Stimmen der Gemeinderäte Schonhardt und Fahle beschloss die Mehrheit des Gemeinderates, den gesamten King-Komplex abzureißen. Einstimmig wurde die Gemeindeverwaltung beauftragt, Angebote von Fachplanern einzuholen und die erforderlichen Finanzmittel im Haushaltsplan 2019 und in der mittelfristigen Finanzplanung zu veranschlagen.