Entlang des Hindenburgrings tut sich was. Wer die Straße in Richtung Kreisverkehr entlangfährt, der kommt an großen Baustellen in der Stadt vorbei. Zuerst das Konversionsareal, wo ein komplett neuer Stadtteil entsteht.

Dann die Hans-Thoma-Höfe. Hier baut die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) einen neuen Wohnkomplex.

Und schließlich noch auf der anderen Straßenseite. Hier befindet sich die Donaueschinger Kaserne – und hier ist eine ganze Menge geplant.

Wer vom Hindenburgring auf das Gebiet blickt, der sieht aktuell Bauzäune, einige Baumaschinen und einen Platz, auf dem offensichtlich gearbeitet wurde. Und das ist auch der Fall, wie Kasernenfeldwebel Günter Barthel bestätigt.

Der gelernte Schreiner kümmert sich um die Bauvorhaben in der Kaserne: „Wir haben hier schon einige Vorarbeiten fertiggestellt, wie etwa das Verlegen von Leitungen.“

Der neue Zaun rund um die Kaserne, hier in der Friedhofstraße, ist im Westen und Süden rund um das Areal bereits fertig. Jetzt folgen ...
Der neue Zaun rund um die Kaserne, hier in der Friedhofstraße, ist im Westen und Süden rund um das Areal bereits fertig. Jetzt folgen noch die Bereiche im Norden und Osten. | Bild: Simon, Guy

Entstehen wird hier eine neue Sporthalle für die Soldaten des Jägerbataillons 292. Die Arbeiten für den Bau sind bereits europaweit ausgeschrieben, „seit Anfang Dezember“, erklärt Barthel.

Die Halle soll schließlich im selben Stil entstehen, wie das bereits vorhandene Sanitätsversorgungszentrum. Bei diesem Holzbau handelt es sich um ein Ärztehaus, das die regionale medizinische Grundversorgung der Soldaten sicherstellen soll.

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Barthel hofft auf einen Generalunternehmer und eine schnelle Umsetzung der neuen Halle. Sie soll außerdem ein Flachdach erhalten, um die Fläche mit Photovoltaik-Modulen für die Stromgewinnung nutzen zu können.

Neuer Ausbildungsbereich

Bereits genehmigt sei auch eine Ausbildungshalle für die Kaserne. Um was es sich dabei genau handelt? „Es geht hier um eine Gefechtsstand-Ausbildung“, erklärt Presse-Offizier Philipp Riedl.

Die Bundeswehr kann damit zukünftig in Form eines digitalen Rollenspieles Gefechte simulieren. Dazu werden die entsprechenden Fahrzeuge in den Trainingsbereich gefahren und mit dem System verbunden. Von einer Kontrollposition aus kann dann schließlich die Simulation gesteuert, überwacht und schließlich ausgewertet werden.

Die heilige Barbara ist Schutzpatronin der Artillerie. Bereits seit den 1930er-Jahren befindet sie sich in der Kaserne, jetzt allerdings ...
Die heilige Barbara ist Schutzpatronin der Artillerie. Bereits seit den 1930er-Jahren befindet sie sich in der Kaserne, jetzt allerdings saniert und an neuem Platz. | Bild: Simon, Guy

„Dafür ist natürlich auch ein entsprechender Platzbedarf notwendig“, erklärt Barthel. Vielleicht müssen dazu auch noch weitere Gebäude weichen.

Platzbedarf ist in der Kaserne generell ein Thema: „Wir platzen aus allen Nähten“, so der Kasernenfeldwebel. So ergibt sich dann auch die Struktur der Entwicklung auf dem Areal: „Das ist ein Rattenschwanz.“

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Ist ein Projekt fertiggestellt, muss das Personal in das neue Gebäude umziehen, erst dann können weitere Schritte erfolgen, die abermals neuen Platz brauchen. „Vom Platz wird es nie mehr, deshalb müssen wir immer wieder schauen, wie wir umstrukturieren“, erklärt Philipp Riedl.

Neue Nutzung

Der Blick geht auch in den süd-westlichen Teil der Kaserne, Ecke Friedhofstraße/Hindenburgring. Hier befinden sich zwei weitere Gebäude, die anderweitig genutzt werden sollen: das ehemalige Reichsbauamt und ein ehemaliges französisches Verwaltungsgebäude.

An diesen Platz soll in Zukunft der Bereich des Zivilmanagements umziehen. Dazu zählen etwa die technischen Dienste.

In das ehemalige Reichsbauamts-Gebäude soll irgendwann das Zivilmanagement einziehen.
In das ehemalige Reichsbauamts-Gebäude soll irgendwann das Zivilmanagement einziehen. | Bild: Simon, Guy

Der Kostenfaktor ist dabei zusammen genommen ein ordentlicher Batzen. Was in den Standort in den vergangenen Jahren investiert worden sei, plus die anstehenden Vorhaben: „Da bewegen wir uns im Bereich von rund 100 Millionen Euro“, sagt Barthel.

Allein die neue Standortschießanlage im Pfaffental bei Grüningen hat 25 Millionen Euro gekostet. Vieles sei auch passiert, das man nicht sehe, wie etwa Leitungsarbeiten im Erdreich der Kaserne.

Aufwändig etwa auch der Bereich der Gebäude-Automation, der ausgebaut werden soll. Von einer zentralen Stelle werden technische Abläufe und Verbrauchszahlen, wie etwa Strom und Wasser, dann kontrolliert und entsprechend geprüft.

Eine neue Zufahrt

Und schließlich gibt es auch eine neue Lösung für den Schwerlastverkehr der Kaserne. Im nordöstlichen Bereich gibt es noch einen Parkplatz, den die Bima verkauft und jetzt wieder zurück erworben hat.

Der Parkplatz soll zur Zufahrt für Laster werden, die über die Stettiner Straße dann ihren Weg über die Dürrheimer Straße und schließlich zu B27 und Autobahn finden. Das Vorhaben ist bereits geplant.

Die Kaserne soll eine neue Zufahrt bekommen. Hier soll dann sämtlicher Schwerlastverkehr fließen. Das Geländestück befindet sich im ...
Die Kaserne soll eine neue Zufahrt bekommen. Hier soll dann sämtlicher Schwerlastverkehr fließen. Das Geländestück befindet sich im nordöstlichen Teil der Militär-Anlage. | Bild: Simon, Guy

In welchem Zeitrahmen die Umsetzung der genannten Projekte erfolgen wird, das ist allerdings noch offen. Klar ist für Günter Barthel, der im September in den Ruhestand gehen wird, das seine Nachfolger damit noch zu tun haben werden. „Der komplette Bereich wird ein neues Gesicht bekommen.“ Damit bezieht sich Barthel jedoch nicht nur auf die Kaserne.

Gegenüber der Kaserne wird kräftig gearbeitet. Hier entsteht bei den Hans-Thoma-Höfen eine neues Areal, auf dem später auch ...
Gegenüber der Kaserne wird kräftig gearbeitet. Hier entsteht bei den Hans-Thoma-Höfen eine neues Areal, auf dem später auch Bundeswehr-Soldaten wohnen können. | Bild: Simon, Guy

Im benachbarten Konversionsgelände wird gebaut – dort soll dieses Jahr der Startschuss für den Bau der neuen Donaueschinger Realschule fallen – und auf dem Hans-Thoma-Areal sind die Bagger bereits kräftig im Einsatz. Hier entsteht ein neues Quartier. Bauherr ist die Bima, die hier neue Wohnungen für Bundesmitarbeiter schafft.

Untergebracht werden dann hier nicht nur die Soldaten des Jägerbataillons 292, sondern auch Mitarbeiter des geplanten Zoll-Trainingszentrums in Hüfingen – und schließlich soll es dort auch noch Platz für zivile Interessenten geben.

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