Donaueschingen-Wolterdingen - Die von Experten empfohlene Einrichtung einer Tempo-30-Zone auf der Landesstraße 180 in Wolterdingen ab dem Gebäude Donaueschinger Straße 23 ortseinwärts stand im Mittelpunkt der ersten Ortschaftsratssitzung des Jahres. Rund 80 Zuhörer interessierten sich für das Thema, zu dem bei der Sitzung im Vereinsheim ein erstes Stimmungsbild vorgelegt wurde.

Die Thematik sorgte schon bei der letzten Ortschaftsratssitzung im alten Jahr, bei der auch einige Anlieger anwesend waren, für eine kontroverse Diskussion. Die Meinungen zur möglichen Ausweitung waren geteilt. Das galt auch für die Ortschaftsräte, wie sich damals herauskristallisierte. Daraufhin haben sich die Wolterdinger Bürgervertreter dafür ausgesprochen, jetzt erst einmal die Meinung aller Anlieger der Hauptdurchgangsstraße zu hören. In die Hand genommen hat dies der stellvertretende Ortsvorsteher und Vorsitzende des Dorfgemeinschaftsvereins, Armin Maier. Die Bekanntgabe des Umfrageergebnisses zum Thema 30-er-Zone stieß bei den Wolterdingern auf regen Zuspruch. Auch Oberbürgermeister Erik Pauly kam zur ersten Ortschaftsratssitzung 2025.

Um ein Stimmungsbild von den Anwohnern zu bekommen, die an den Durchgangsstraßen wohnen, also der Donaueschinger, der Haupt-, der Hubertshofener-, der Bregtal- und der Tannheimer Straße, hat der stellvertretende Ortschef Klinken geputzt und 122 Bürger angetroffen. Fazit: 47 Prozent der Befragten plädieren für die Einführung der 30er-Zone im ganzen Ort. 34 Prozent reicht die 30er-Zone, wie sie aktuell besteht, also etwa von der Bregbrücke bis kurz nach dem Feuerwehrhaus. Eine Ausweitung vom Ortseingang aus Donaueschingen kommend, bis zur Gabelung Bregtal-/Tannheimer Straße, würden 14 Prozent der Befragten befürworten. Sechs Prozent haben keine Meinung zum Thema.

Was etwas verblüffend gewesen sei, so Maier, sei die Tatsache, dass nur zwei Personen unter den Befragten den Lärm als störend empfunden haben. Den meisten Befürwortern von Tempo 30 gehe es in erster Linie um die Sicherheit der Kinder. Für mehr Geschwindigkeitskontrollen plädieren alle Straßenanlieger, denn gefühlt würden die Autos mit 70 bis 80 Kilometern pro Stunde in den Ort einfahren. Weitere Meinungen: 40er-Zone durch ganz Wolterdingen wäre ideal, im Bereich der Bregbrücke bestehe Gefahr, parkende Autos an der Donaueschinger Straße seien störend. Viele Bürger sind auch der Meinung, dass die Haupt- und Donaueschinger Straße sanierungsbedürftig sind. Das Umfrageergebnis wurde dann an die Stadt weitergeleitet.

Ortsvorsteherin Angela Giesin warf bei der Sitzung einen Blick zurück und skizzierte grob die Vorhaben für 2025. Dazu gehören unter anderem die Sanierung der Längefeldstraße und die Erschließung des fünften Bauabschnitts an der Tannheimer Straße, wenn der Grundstückerwerb abgeschlossen sei. Die Maßnahmen hielten sich in Anbetracht der Haushaltslage jedoch in Grenzen, so die Ortschefin. Doch hier widersprach ihr der Oberbürgermeister, denn die Stadt werde in Wolterdingen etwa zwei Millionen Euro investieren.

Angela Giesin ging noch auf den Kindergarten Maria Frieden ein. Dieser beheimatet 80 Kinder in vier Gruppen. Vier Vollzeitkräfte, inklusive Leiterin Tatjana Ritter, sowie neun Teilzeitkräfte sind dort beschäftigt. 96 Kinder besuchen die Grundschule, die von Elisabeth Büstgens geleitet wird.

Auch einige Bürger meldeten sich zu Wort. So rief Heinz Brunner die Ausbesserung der Schalmengasse in Erinnerung. Werde diese vorgenommen, sei er bereit, den Fehlbetrag von 166 Euro zur freien Nutzung der Halle für das Festbankett zu bezahlen. Ortschaftsrat Walter Doser wies darauf hin, dass im Proberaum der Musikkapelle ein Feuchtigkeitsproblem bestehe. Claudia Hennemann schlug vor, die Stadt solle Wolterdingen zum 1250. Geburtstag eine Panoramaliege schenken, die man unterhalb der Eichbuckhütte aufstellen könnte. Patrick Egle würde es gutheißen, wenn die Grundschule wenigstens wöchentlich zwei Nachmittagsbetreuungen anbieten würde. Doch dies sei nicht einfach, war von Schulleiterin Elisabeth Büstgens zu hören.