Einsam dreht seit Jahren ein Windrad auf der Länge neben dem Fürstenberg seine Kreise. Das wird sich bald ändern. Die Singener Solarcomplex AG will ihre Pläne für sechs bis acht Windräder im Waldgebiet umsetzen. Die immissionschutzrechtliche Genehmigung wird noch in diesem Jahr erwartet. Solarcomplex-Geschäftsführer Bene Müller rechnet mit einem Baustart im Frühjahr und der Inbetriebnahme der ersten Anlage im Herbst 2017. Kommenden Dienstag wird Müller im Technischen Ausschuss den Sachstand darstellen.

Die Energiegewinnung aus Windkraft will die Landesregierung deutlich ausbauen und entsprechende Anlagen genehmigen lassen. Im relativ windschwachen Bundesland sind geeignete Flächen eher rar gesät. Messungen haben aber ergeben, dass man mit großen Schwachwindanlagen auf der Länge durchaus wirtschaftlich Strom erzeugen könnte.

Entsprechend wurden diese Flächen auf Donaueschinger und Hüfinger Gemarkung im Flächennutzungsplan ausgewiesen. Über ein Bieterverfahren, an dem sich zehn Interessenten beteiligt hatten, wurde einer Firma der Auftrag erteilt. Diese zog aber Anfang 2015 wieder zurück, weil sie angeblich zu den festgelegten Konditionen Windkraftanlagen nicht wirtschaftlich betreiben könnte.

Nach einer neuerlichen Ausschreibung kam dann die Solarcomplex AG zum Zug, die in der Region schon einige Anlagen betreibt. Inzwischen sind die Planungen fortgeschritten und die gegründete Solarcomplex GmbH-Windpark Länge wurde mit Bau und Betrieb der Anlagen beauftragt.

Jeder Eingriff in die Natur erfordert heute aber Ausgleichsmaßnahmen. Hier bietet die Stadt der Investorin vier Hektar eigene Flurstücke zur Aufforstung an. Die Kosten hierfür müsste die Solarcomplex AG übernehmen.

Die Windkrafträder werden zu 30 Prozent über Eigenkapital und zu zwei Drittel über Bankdarlehen finanziert. Die Nabenhöhe der Windräder beträgt 140 Meter, die Rotorblätter sind mit 60 Metern doppelt so lang wie bei der bestehenden Anlage auf der Länge und können so auch in windschwachen Regionen gut arbeiten. Pro Windrad und Jahr hoffen die Betreiber zwischen fünf und sieben Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen zu können – Strom für 5000 bis 7000 Menschen. Den Betreibern sind acht Cent pro eingespeiste Kilowattstunde auf 20 Jahre seitens der Politik garantiert.