Die abwertende Bezeichnung „alte Schachtel“ sagt eigentlich schon sehr viel über den Reiz einer neuen Verpackung aus – ob unterm Christbaum oder im Geschäft, etwa im Parfümregal. Und wenn es um attraktive Schachteln geht, ist das Donaueschinger Unternehmen Bromberger Packungen mit seiner inzwischen 110-jährigen Tradition unbestritten ein Experte. Das steht nicht nur im Firmenprospekt. Das sehen auch die Kunden so. Obwohl das Unternehmen vor drei Jahren erst 5,5 Millionen Euro unter anderem in ein hochmodernes und flächensparendes Hochregallager am Standort in der Friedrich-Ebert-Straße investiert hat, läuft die Produktion derzeit nach Angaben von Seniorchef Hubert Bromberger an der Kapazitätsgrenze.
Und weil das Unternehmen für den Erweiterungsbau damals mit 200 000 Euro finanziell vom Land unterstützt wurde, war gestern Ministerbesuch angesagt – nachhaltige Politik sozusagen, „denn wir wollen dann schon auch mal schauen, was aus den Fördergeldern geworden ist“, meinte Alexander Bonde, Minister für den ländlichen Raum und Verbraucherschutz. Dies zu zeigen, freute Geschäftsführer Joachim Werner und Seniorchef Hubert Bromberger, schließlich wurde das Geld offensichtlich gut angelegt in die Modernisierung der Produktionsstätten, die 85 Menschen Arbeit bieten. „In den letzten Monaten hat das Geschäft stark angezogen“, sagt Bromberger. Neueinstellungen soll es geben, wenn man denn entsprechendes Personal auf dem leergefegten Arbeitsmarkt findet. Man müsste, so Bromberger, eigentlich auf drei Schichten hochfahren. Das will der Seniorchef allerdings nicht.
„Nachtarbeit ist nicht gut für den Biorhythmus“, entsprechend fürchtet er Qualitätseinbußen. Und Qualität sei eben der Garant für den langjährigen Erfolg. Man werde alternativ wohl eher in neue, noch leistungsfähigere Maschinen investieren. Und die sind jetzt schon nicht übel. Wir sind in der Lage, beispielsweise 180 000 Zahnpastaschachteln in der Stunde zu produzieren“, ließ Bromberger Minister Bonde staunen. In die Millionen Stückzahlen gehe es auch bei vielen anderen Produkten für eine breit gestreute Kundschaft. Auf diese Breite setze man ausdrücklich, um weniger krisenanfällig zu sein, meint Werner.