Viel los war bei der jüngsten Gemeinderatssitzung in Brigachtal. Denn alle Besucherplätze im Ratssaal waren belegt, zum Großteil mit Bewohnern vom Belli. Grund für das überaus große Interesse war die seit langem geplante, dreigeschossige Flüchtlingsunterkunft für 25 Menschen im Wohngebiet Belli. Nun regt sich dort Widerstand.

So hatte es im Vorfeld sogar eine Unterschriftensammlung samt Protestbrief, der an die Gemeinde gerichtet war, gegeben. Es ist von Werteverfall der Immobilien und Lärmbelästigung die Rede. In diesem Brief wirft die Initiative der Gemeinde zudem ein gewisses Kommunikationsdefizit vor. „Wie weit geht ihr Kommunikationsanspruch eigentlich?“, fragte Bürgermeister Michael Schmitt in die Runde. Die Antwort gab er gleich selbst: „Sie können jederzeit in die Gemeinderatssitzung kommen, so wie heute, auch die Türen im Rathaus stehen immer offen, wenn Bürger mich sprechen wollen“, sagte er. Die Flüchtlingsunterkunft sei seit längerem in Planung und wurde auch mehrfach über die Medien kommuniziert, so Schmitt weiter. Bereits im November 2022 wurde dem 1,39 Millionenprojekt dem Grund nach in öffentlicher Sitzung zugestimmt. Auch der SÜDKURIER berichtete mehrfach über die Flüchtlingsunterkunft, die auf dem 700 Quadratmeter großen, gemeindeeigenen Grundstück entstehen soll.

Geplant waren sechs Wohneinheiten mit einer Größe von je 50 Quadratmetern. Zunächst war das Gebäude längs der Straße mit den Maßen zehn auf 20 Meter geplant. Der anwesende Architekt Christian Kuberczyk gab nun Änderungen bekannt: Zwischenzeitlich habe man den Baukörper gedreht und den Korpus etwas kleiner konzipiert, sodass mehr Abstand zu den Nachbar-Gebäuden entstehe. Im Untergeschoss gebe es jetzt aber nur noch eine Wohnung und einen gemeinsamen Kellerbereich. Außerdem komme das Projekt mit 1,28 Millionen ein wenig günstiger, wie der Architekt erläuterte. Auch die Räte äußerten sich: Gemeinderat Thomas Huber beschwichtigte. Er als Bewohner der Alemannenstraße, wo sich eine Flüchtlingsunterkunft befindet, habe noch nie von Problemen gehört. Gemeinderat Josef Vogt freute sich ebenfalls, dass eine Lösung gefunden wurde. Am Ende gab es ein einstimmiges Votum der Gemeinderäte.

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