Der Autoverkehr auf der B31 Richtung Donaueschingen machte in der Nacht von Donnerstag auf Freitag einen großen Bogen um den gesperrten Dögginger Tunnel. Aber im Tunnelinnern herrschte an allen Ecken und Enden geschäftiges Treiben. An mehreren Stellen gleichzeitig stiegen Sprühnebelwolken auf, mittendrin standen in neon-orangener Warnkleidung und Gummistiefel Arbeiter mit Hochdruckdampfreinigern. Mehre Einsatztrupps werkelten geschäftig im nächtlichen Schweinwerferlicht und waren mit der Reinigung und Wartung sämtlicher relevanter Tunnelteile und -systeme beschäftigt.

Dieses Wartungsarbeiten stehen jedes Jahr im Mai oder Juni turnusgemäß an und dauerten auch in diesem Jahr drei aufeinanderfolgende Nächte. Während in der ersten Nacht auf Mittwoch Absperrungs-, Vorbereitungsarbeiten und reine Straßenreinigungsarbeiten in beiden Röhren anfielen, ging es in den beiden nächsten Nächten ans „Eingemachte“: Ein großer Reinigungswagen mit zwei riesigen Bürsten wienerte die Tunnelwand. Ein Fußtrupp war für die Reinigung der Straßenschilder und Warnleuchten sowie schwerer zugänglicher Ecken zuständig. Die Kanal- und Entwässerungssysteme des Tunnels wurden ebenso gründlich durchgespült wie der asphaltierte Randstreifen von einer dicken schwarzen Schmutzschicht befreit. Die großen Belüftungsventilatoren unter der Tunneldecke wurden ebenfalls neu aufpoliert. Und die gesamte Tunnelelektronik mit Beleuchtung, Brandmeldeanlage, Notruf- und Videoüberwachungssystem wurde geprüft und falls nötig durch neue Ersatzteile auf aktuelles Anforderungsniveau gebracht.
Zuständig für die Organisation der umfangreichen Wartungsarbeiten war die in Hüfingen stationierte Straßenmeisterei des Schwarzwald-Baar-Kreises mit ihrem Leiter Achim Hall. In der Nacht auf Freitag war sein Stellvertreter Christian Schey Vorarbeiter des Einsatztrupps. Von der Straßenmeisterei waren in den drei Nächten insgesamt je sechs Mann vor Ort beschäftigt. Dazu kamen noch Arbeiter mehrerer Fremdfirmen.
Während im Tunnel bei nächtlich ungemütlichen Temperaturen überall eifrig gearbeitet wurde, hatte Tunnelwart Manfred Eichler in der warmen Leitwarte an Überwachungsmonitoren alles unter Kontrolle. Er steuerte von einem Schaltpult aus alle Systeme, während Monitore mit vielen kleinen Bildchen und Videokameras jeden Meter des Dögginger Tunnels detailliert überwachten.