Bauliche Erweiterungen plant der Agrar-Energiebetrieb Palmhof-Ewald. Hintergrund ist die Absicht, die verfügbaren eigenen Ressourcen besser nutzen zu können. So soll im Bereich der Biogasanlage zusätzlich ein Wärmepufferspeicher entstehen. Zudem soll das Fahrsilo erweitert werden. Geplant ist auch eine Erweiterung des Behälters in Richtung Osten.
Für die Umsetzung dieser Vorhaben ist eine Änderung des Bebauungsplans erforderlich. Die Pläne erläuterten der Agrar- und Energieunternehmer Philipp Ewald und Landschaftsarchitekt Ulrich Voerkelius im Gemeinderat.
Daraufhin wurde das Änderungsverfahren durch den Gemeinderat mit klarer Zustimmung auf den Weg gebracht.
Bebauungsplan muss geändert werden
Grundlage für die notwendige Bebauungsplanänderung ist das Erneuerbare Energien Gesetz, das 2021 verabschiedet wurden. Die darin festgeschriebenen Neuerungen ermöglichen eine erheblich verbesserte Nutzung der im Agrar-Energiebetrieb Palmhof-Ewald verfügbaren Ressourcen.
Diese waren bei der Erstellung des Bebauungsplans Palmhof 2019/20 noch nicht erkennbar. „Deshalb ist schon nach kurzer Zeit einer Bebauungsplanänderung notwendig“, sagte Voerkelius.

Im neuen Bebauungsplan sollen auch zusätzlich die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Errichtung einer Gastankstelle, verschiedene Anlagen zur CO2-Gewinnung sowie einer Biomethanlage geschaffen werden.
Für diese soll ein eigenes Baufenster ausgewiesen werden. Auch die Möglichkeit zum Bau einer Anlage zur Gäraufbereitung ist vorgesehen.
Eine kontinuierliche Entwicklung
Voerkelius stellte vor dem Gemeinderat die neuen Pläne in eine Reihe kontinuierlicher Entwicklung. Mehrere Vorhaben zeigten, dass der Palmhof als landwirtschaftlicher Energiebetrieb ständig investiere.
Unter anderem gingen Investitionen in die Biogasanlage und die Energieproduktion bis hin zur Speicherung, was in Zeiten einer angespannten Energieversorgung ein wichtiger Aspekt zur immer wieder stärker angestrebten Klimaneutralität sei.
Die neuen Größenordnungen zur besseren Ressourcennutzung zeigten unter anderem die in die aktuelle Energiedebatte passenden Palmhofvorhaben.
Informationen zum erwarteten Lastwagen-Verkehr wollte CDU-Rätin Simone Burger. Die Belastung durch die täglichen LKW-Fahrten vor allem für den Gülle-Hin- und -abtransport halte sich mit rund zehn Touren in Grenzen und bringe keine große zusätzliche Belastung für die Bevölkerung, sagte Philipp Ewald.
Bürgermeister begrüßt Vorhaben
Bräunlingens Bürgermeister Micha Bächle, nach der Sitzung auf die Palmhof-Pläne angesprochen, sieht das Vorhaben grundsätzlich positiv. Jedoch müsse das Bebauungsplanverfahren abgewartet werden.
Der Grundsatzbeschluss stehe, dass das Sondergebiet Palmhof geändert werden solle. Die Frage der konkreten Ausgestaltung und der Vorgaben werden erst im Laufe des Bebauungsplanverfahrens diskutiert und festgelegt. „Dabei werden auch die Vor- und Nachteile abgewogen“, so Bächle.
Bei dem Verfahren werden auch die Träger öffentlicher Belange, also etwa das Landratsamt, der Gemeindeverwaltungsverband, die Öffentlichkeit angehört. Der Gemeinderat müsse dann die Rückmeldungen bewerten und dann Festlegungen treffen.
„Aus meiner Sicht sind die Themen nachhaltige Wärmeversorgung für das Gewerbegebiet, Energiewende, aber auch der Schutz des Grundwassers und vieles mehr sehr wichtig. Eine zusätzliche Zufahrt ist begrüßenswert“, so Bächle.
Abwarten ist angesagt
Damit dürften die nächsten Monate zeigen, welche Vorgaben festgelegt werden oder welche Auflagen für das Großprojekt nach Meinung der Behörden notwendig sind. Aber auch, ob durch die Expansion und die zusätzliche Energieerzeugung für die Bürger Belastungen entstehen können und ob diese zumutbar sind.