Manfred Minzer

21 Jahre sind inzwischen vergangen, seit die beiden Lacktechniker Franz Wehinger und Jörg Grieshaber 1996 mit der Gründung ihrer Firma Griwecolor den Sprung die Selbständigkeit wagten. Längst hat sich diese Firmengründung zur Erfolgsgeschichte entwickelt, deren Fortsetzung dieser Tage einen richtungsweisenden Schub erfuhr. Denn mit dem Einstieg von Sven Wehinger, Sohn von Franz Wehinger, zum 1. August, ist ein Schritt zum Übergang auf die Nachfolgergeneration vollzogen. Diana Licht, die Tochter von Jörg Grieshaber, ist bereits seit zwei Jahren in die Firma mit eingebunden.

Die beiden Geschäftsführer zeigen sich froh darüber, in ihren Kindern am Betrieb interessierte Nachfolger zu wissen, "denn dies ist durchaus nicht selbstverständlich", so Franz Wehinger. "Da ich mich zum Ende des Jahres aus der Geschäftsführung zurückziehe, mein Compagnon dagegen noch einige Jahre vor sich hat, ist ein reibungsloser Übergang gewährleistet". Während Sven Wehinger die kaufmännische Rolle seines Vaters zugedacht ist, wird Diana Licht die Bereiche Technik und Entwicklung leiten.

Mit dem Studium zum Lacktechniker und Betriebswirt und zuletzt einem zweijährigen Aufenthalt in China hat der 39-jährige Sven Wehinger sich das geistige Rüstzeug für seine neue Aufgabe angeeignet. Auch die 28-jährige Diana Licht zeigt sich nach ihrem Studium zur Wirtschaftsingenieurin und der Ausbildung zum Lacklaboranten bestens gerüstet. Dieser Bereich ist für die Zukunft der Firma von existenzieller Bedeutung, ist doch gerade die Entwicklung neuer und kundenorientierter Nischenprodukte die Grundlage des Erfolgs.

So ist auch die sogenannte Antidröhnmasse, Hauptumsatzträger des Unternehmens, im Labor der Firma entstanden und zu einem Produkt geworden, mit dem man nicht nur bei der Weltfirma Siemens Exklusivlieferant ist, sondern auch europaweit bei der Präparierung von Fassadenelementen gut vertreten ist. So durfte man vor kurzem 3000 Meter Fensterbänke für eine Baustelle schallschluckend präparieren.

Besonders hohe Zuwachsraten verzeichnet das Dögginger Unternehmen derzeit in den Niederlanden, aber auch in Russland sind Projekte in Bearbeitung. Nach China pflegt man seit nunmehr rund zehn Jahren intensive Geschäftsbeziehungen, die durch den Aufenthalt von Sven Wehinger noch intensiviert wurden.

Eine besonders breite Rohstoffpalette und ein kurzer Verwaltungsweg ermöglichen die schnelle Reaktionen auf entsprechende Sonderwünsche. Neben ständiger Weiterentwicklung bleiben die Einbeziehung der sich laufend ändernden Chemikalienverordnungen und die Entwicklung der digitalen Arbeitswelt die Herausforderungen für die Nachfolger.

Das Unternehmen

Seit 1997 produziert Griwecolor Farben und Beschichtungen auf wässriger Basis. Doch längst sind Farben nicht alles, was dort hergestellt wird. So hat man sich mit der Antidröhnmasse inzwischen in der Lieferantenkartei namhafter Unternehmen der Schienenfahrzeugindustrie etabliert und damit mengenmäßig den ursprünglichen Umsatzträger Dispersionsfarben überholt.