Die Zeiten sind schwierig. Ganz besonders ältere Menschen leiden unter den Einschränkungen und Kontaktverboten, haben Angst. In den Seniorenwohnheimen ist die Situation für die Bewohner gleich noch einmal eine ganz andere. Die Herausforderungen durch die Corona-Pandemie sind für Bewohner als auch Pflegekräfte extrem und belastend.
- Kurstift am Salinensee: „Uns geht‘s Gott sei Dank gut. Wir kommen tatsächlich auch gut durch die Zeit, alle sind gesund“, erklärt Sandy Binkonwski, Referentin für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit im Kurstift. Das sei aber auch den ganzen Maßnahmen zu verdanken, die im Hause eingeleitet wurden. „Der erneute Lockdown ist für alle Menschen zurzeit ein Rückschlag, doch die Bewohner kommen damit zurecht“, erklärt Binkowski weiter. Die Leute seien super verständnisvoll, wissen was in der Welt passiert. Die Maßnahmen würden auch ständig mit Bewohnern und Angehörigen kommuniziert. Auch im Kurstift wurde wieder auf erhöhte Maßnahmen umgestellt. Die Bewohner dürfen noch Besuch empfangen, jedoch nur von engen Angehörigen. Die Mitarbeiter tragen durchgängig FFP-2-Masken. Davon abgesehen ist schon seit März zu den Veranstaltungen kein externes Publikum erlaubt. „Wenn wir etwas veranstalten, dann sind das nur kleine, erlaubte und mit allen Regeln eingehaltene Programme, um die Bewohner bei Laune zu halten“, so Sandy Binkowski weiter. Das beinhalte hauptsächlich Gedächtnistraining oder kleine Bewegungsangebote. Auch dürfen sich die Bewohner untereinander treffen. Das sei möglich, weil man im Kurstift nie einen Infektionsfall hatte. Im Kurstift leben aktuell 160 Personen.

- Seniorenresidenz Scheffelhof: Momentan seien noch Besuche erlaubt, heißt es. Es dürfe jedoch nur eine Person mit aufs Zimmer, mehrere Personen gleichzeitig geht nicht. Im Scheffelhof habe man es die ganze Zeit so gehalten, dass die Bewohner grundsätzlich einen Mundschutz tragen müssen und nur noch stationsweise untereinander Kontakt haben dürfen, nicht stationsübergreifend. Ein Teil der Bewohner verstehe die Maßnahmen gut, ganz schwierig sei die Situation für Menschen mit Demenz. Für diese stellen die Einschränkungen ein ganz großes Problem dar. Man versuche, so es geht, Einzelbeschäftigungen anzubieten und die totale Isolierung zu vermeiden.

- Pflegezentrum Hirschhalde: Wir sind in unserer Einrichtung bisher sehr gut durch die Pandemie gekommen und schätzen uns glücklich, dass wir bisher keinen Corona-Fall hatten“, erklärt Einrichtungsleiterin Stefanie Feiß. Bisher bestünden für die Besucher die üblichen Einschränkungen. Das heißt, es wird Fieber gemessen, Listen geführt und natürlich ist ein Nasen-Mund-Schutz zu tragen. Leider dürfen auch nicht mehr als zwei Besucher pro Bewohner täglich zu Besuch kommen. Die Stimmung unter den Bewohnern sei soweit gut, die Maßnahmen werden meistens akzeptiert. Momentan hat die Einrichtung 110 stationäre Bewohner und 72 Personen im Betreuten Wohnen. Alle Mitarbeiter versuchen so gut es geht, die „Normalität“ am Leben zu erhalten. Die Betreuungskräfte sind natürlich jetzt noch mehr gefordert mit Gesprächstherapien für Bewohner oder mit den internen Veranstaltungen unter Einhaltung der Hygienekonzepte und beschränkten Teilnehmerzahlen.