Wolf-Wilhelm Adam

Am vergangenen Montagabend musste Ernst Lutz, der Organisator der Konzertreihe „Klassik live“, in seiner Laudatio sämtliche Register ziehen, denn was das „Gassenhauer Trio“ in die Stube des Hotels am Solegarten zauberte, war schlichtweg Klassik höchster Qualität.

„Ich kann das nur mit Superlativen in Worte fassen: großartig, wundervoll und phantastisch“, gab Lutz, der schon viele Künstler nach Bad Dürrheim geholt hat, seiner absoluten Begeisterung Ausdruck. Julia Guhl an der Klarinette, Izumi Fujii am Cello und Yeran Kim am Klavier seien sich nicht per Zufall über den Weg gelaufen.

Ihr Zusammenschluss sei eine ganz bewusste Entscheidung gewesen, die dazu führte, dass ein Klangkörper entstand, der wunderbar aufeinander abgestimmt in seinen Bann zieht. „Wir haben heute nicht eine Solistin mit der Begleitung zweier Musiker vorgefunden. Wir haben drei exzellente Solisten hören dürfen, die in Summe ein außergewöhnliches Klangbild entstehen ließen“, so Ernst Lutz.

Diese drei außergewöhnlichen Musikerinnen fanden sich also in Bad Dürrheim ein, um dort unterhaltsame Klassik zu spielen. Eine Stilrichtung der Klassik, die zu Lebzeiten des großen Ludwig van Beethoven ein bisschen verpönt war. Es gab jedenfalls eine strikte Trennlinie zwischen der strengen und der unterhaltsamen Klassik. Beethoven hatte sich aber trotzdem „herabgelassen“, mit dem Trio b-Dur op.11 unterhaltsame Klassik zu komponieren und allen Unkenrufen zum Trotz damit großen Erfolg gehabt.

„Wäre Beethoven heute hier in unserer Stube gesessen, hätte er sich ebenso begeistert gezeigt, wie sie alle“, vermutete Lutz. Er bezeichnete es als große Freude, solche Höhen der Musikalität zu Gehör bekommen zu haben und die rund 100 Zuschauer gaben ihm Recht. Immer wieder schwärmte das hoch konzentrierte Publikum mit Worten wie „wunderbar“ und „grandios“ und der Applaus ebbte kaum ab.

„Das gehört eigentlich in die großen Konzertsäle dieser Welt. Umso mehr sind wir stolz, euch drei heute bei uns zu haben“, sprach Lutz vielen Zuhörern tief aus der Seele.