Gibt es genug Parkplätze im künftigen Neubaugebiet Schlosswiese in Espasingen? Ehe der Stockacher Gemeinderat der ersten Änderung des Bebauungsplans zustimmte, drehte sich eine längere Diskussion um diese Frage. Das Baugebiet erstreckt sich zwischen den Häusern an der Zielstraße und der Stockacher Aach.
Der ursprüngliche Bebauungsplan war 2019 aufgestellt worden, da die Bodmaner Liegenschaftsverwaltung GmbH und Co. KG dort Wohnraum schaffen möchte. Zudem soll der verlandete Eisweiher wiederhergestellt werden.
Änderungen an der Straßenführung
Lars Heinzl, Leiter des Stadtbauamts stellte zunächst dar, dass die Straßenführung im Gegensatz zur ursprünglichen Planung verändert worden sei, um Straßenfläche zu sparen. Dies gestalte außerdem den Bereich am Ortsrand, wo es Richtung Naturschutzgebiet geht, attraktiver für Fußgänger und Radfahrer.
Bürgermeister Rainer Stolz ergänzte, zum äußersten Grundstück am Ortsrand sei besprochen worden, dass dort zwei Gebäude in einem Winkel und nicht ein großes entstehen sollen. Genau diese Form müsse sichergestellt werden, so Stolz. Durch die Änderung der Straßenführung wird dort ein Grundstück dreieckig, wie der Lageplan zeigt.
Plötzlich fehlen drei Parkplätze
Weiter erklärte die Verwaltung, im südlichen Bereich in Richtung zur ehemaligen Schlossbrauerei seien früher fünf Stellplätze eingeplant gewesen. Doch nun müsse dort eine Trafostation gebaut werden und es Spielplatz sei geplant. Martin Bosch (CDU) wunderte sich, dass so aus fünf Stellplätzen plötzlich nur noch zwei werden sollten. In der Vorberatung sei davon nie die Rede gewesen.
Stolz erwiderte, man wolle darauf achten, dass beim Mehrfamilienhaus daneben, genug Parkflächen entstünden. „Wir wollen nicht, dass die Leute im geschützten Grüngürtel parken“, sagte er und fügte hinzu, er wisse nicht, ob sich mehr Stellplätze vernünftig unterbringen lassen. Bosch betonte: „Jeder Parkplatz ist wichtig.“

Eigentlich ist alles gut
Ortsvorsteher Andreas Bernhard warf schließlich ein, der Ortschaftsrat habe der Planung bereits zugestimmt: „Es ist insgesamt stimmig. Der Weg ist kürzer und es gibt weniger Versieglung. Das Thema Parkplätze beschäftigt uns auch.“ Wichtig sei, dass Anwohner nicht auf die Parkplätze des Werner-und-Erika-Messmer-Hauses ausweichen. Er verwies darauf, dass ein Stück weiter beim Areal der ehemaligen Schlossbrauerei ein größerer Parkplatz eingezeichnet sei, der aber noch nicht näher geplant worden sei. Das Haus Bodman habe signalisiert, dass dieser Parkplatz realisiert werden solle.
Der zuständige Architekt Tobias Jaklin, der im Zuschauerbereich saß, erklärte schließlich das Mehrfamilienhaus mit sieben Wohneinheiten werde 12 oder 13 Stellplätze haben: „Das ist mehr als der Stellplatzschlüssel fordert. Die Stellplätze sind auf dem Grundstück und Teil des Bauantrags. Wir haben versucht, die Stellplätze von Anfang an einzuplanen. Wir sind bereit nachzubessern, falls es klemmt.“
Stolz nahm diese Zusage gerne entgegen und das Gremium beschloss die Änderung des Bebauungsplans bei zwei Gegenstimmen.