Jürgen Metzger und Bilal Cinar von der Planungsgesellschaft MC1 sowie Architekt Frank Berner von der Kab Architekten GmbH stellten die Pläne vor. Metzger schilderte bisherige Gespräche mit der Sozialstation Bodensee. Diese hätten zum Beispiel ergeben, dass die Tages- und Kurzzeitpflege sehr gefragt sei. Beides ist deshalb Bestandteil des momentanen Planungsstandes. Berner präsentierte einen ersten Vorschlag, was bisher für den Gebäudekomplex auf 3500 Quadratmeter Fläche angedacht ist.

Der Teil des Areals, der sich noch im Eigentum der Stadt befinde, sei in Absprache mit Bürgermeister Rainer Stolz einbezogen worden. Die Seniorenanlage soll aus drei unterschiedlich großen Häusern bestehen, die radial, also wie im Halbkreis um die Mauer an der Stadtwall-Kurve angeordnet werden sollen.
Es soll eine Apotheke, Café und Physiotherapie geben
Der vordere Teil der Fläche, die momentan erhöht und mit einer kleinen Mauer an der Dillstraße abgetrennt ist, soll ebenerdig an den Gehweg angeglichen werden. Im hinteren Bereich zwischen Mauer und Gebäuden seien Parkplätze vorgesehen, zudem solle es im von der Dillstraße aus gesehen linken Gebäude eine Tiefgarage geben. Dort wäre im Erdgeschoss eine Apotheke angedacht, im mittleren Haus ein Café mit Außenbereich und im rechten eine Physiotherapie oder Praxen.
Im rechten Gebäude direkt am Württembergerhofweg solle die Steigung des Geländes genutzt werden, um im ersten Obergeschoss ebenerdig den Zugang und die Zufahrt zur Kurzzeitpflege der Sozialstation Bodensee einzurichten.
In dem Gebäudekomplex seien auch fünf Wohnungen für Schwerstbehinderte eingeplant, die autarkes Wohnen erlauben würden. Außerdem soll es betreutes Wohnen mit frei zubuchbaren Diensten nach Bedarf geben. Zu den Gebäudehöhen sagte Berner, ein Vermessungsingenieur habe alle First- und Traufhöhen der Umgebung aufgenommen. „Wir sind der Meinung, dass sich alles schön einfügt.“ Die Mauer der Stadtwall-Kurve würde durch die Anordnung der Gebäude sichtbar bleiben und zur Geltung kommen.
Positive Meinungen im Ausschuss
Stolz stimmte dem zu: „Die Planung gefällt mir. Es wird sicher eine Aufwertung für diesen Bereich.“ Auch Werner Gaiser (CDU) zeigte sich sehr angetan: „Unglaublich, dass so etwas Tolles in dem Bereich entstehen kann.“
Es kamen verschiedene Fragen und Anregungen hinzu. Gaiser erkundigte sich, ob ein Kreisverkehr zur besseren Anbindung möglich wäre, da die Dillstraße (L 194) so stark befahren ist. Doch Stolz erklärte direkt, dass dies bei einer privaten Tiefgarage nicht machbar sei, da es sich um eine Landesstraße handle.
Wären es zu wenig Stellplätze?
Martin Bosch (CDU) hatte eine weitere Anmerkung zur Tiefgarage: „Der Entwurf ist gelungen und die Höhenentwicklung ist gut gelöst. Aber die Tiefgarage sollte größer geplant werden“, sagte er im Hinblick darauf, dass auch viele Leute im Rentenalter noch Autos hätten. Momentan sind außen und in der Tiefgarage 61 Stellplätze für Autos und 53 für Fahrräder vorgesehen. Es soll 39 Wohnungen, 15 Zimmer und eine Tagespflege geben.
Auf eine Frage von Karl-Hermann Rist (Grüne) zu Verkehr und Schule, erläuterte Berner, eine Tiefgaragenzufahrt vom Württembergerhofweg aus sei nicht möglich. Außerdem antwortete er auf eine Frage, es seien noch viele Details offen, doch das Dach könne begrünt werden und es sei auch eine Photovoltaikanlage angedacht. Der Fokus liege auf Nachhaltigkeit und Energieeffizienz.
Wie es nun weitergeht
Es ist aber noch nicht entschieden, ob die Seniorenwohnanlage auf dem Lutz-Areal wirklich kommt. Aber der Planungsausschuss hat der Projektgesellschaft MC1 mit einem einstimmigen Beschluss signalisiert, dass er sich dies vorstellen kann und die Planung weitergehen kann. Bürgermeister Rainer Stolz sagte in der Sitzung, das Bauvorhaben werde auch bald noch Thema im Hauptausschuss sein.
Das vorgestellte Konzept sei eine ganz frühe Planungsphase, wie es aussehen könnte, so Architekt Frank Berner. MC1 besitzt den städtischen Grundstücksteil bisher noch nicht.