Die Zukunft des Hindelwanger Adlers ist gesichert und die Pläne für das umliegende Areal befinden sich auf einem guten Weg: Der Planungsausschuss des Gemeinderats hatte viele positive Worte für eine Überbauung des Parkplatzes mit einem aufgeständerten Gebäude. Die Mitglieder lobten das Konzept mit 26 Stellplätzen. Bauherr Achim Niess verkündete in der Sitzung, dass die Familie Maione, die bisher eine Pizzeria in Liggersdorf betrieben hat, den Adler übernimmt.
Achim Niess von der Finanzkanzlei am See in Überlingen erläuterte im Ausschuss, es gebe zwei Ziele für das Adler-Areal: eine Nachverdichtung und den Erhalt der Gastronomie. „Wir haben einen Pächter gefunden und einen langfristigen Pachtvertrag abgeschlossen.“ Mit der Familie Maione werde es in Stockach leckere Pizza geben, so Niess.
Ein Gebäude auf Ständern am Kreisverkehr
Der Erhalt der Gastronomie sei bei der weiteren Planung berücksichtigt worden. Planer Björn Hergsell und Architekt Christian Schwär stellten das Projekt vor, bei dem auf dem jetzigen Parkplatz am Kreisverkehr ein Gebäude auf Ständern errichtet werden soll. Die Stellplätze wären dann künftig unter dem Gebäude.
Schwär erläuterte, der gastronomische Betrieb solle aufgewertet werden und im Neubau sollen Gewerbeflächen und Wohnraum entstehen. Es seien zum Beispiel Praxisräume möglich, so Schwär, der von einer Chance auf eine weitere Verbesserung der medizinischen Versorgung der Stadt sprach. Das Gebäude solle sich an den vorhandenen Achsen, die es umgeben, orientieren. Es solle auch gewährleistet werden, dass es keine Einschränkungen für die umliegenden Parteien gebe.
Holz soll dominieren
Schwär sprach von einem Leuchtturmprojekt. Für Statik und Brandschutz solle im unteren Bereich Beton genutzt werden, doch darüber solle ein Holzbau entstehen. „Der Beton ist nur ein Mittel zum Zweck und oben wird es mit Holz modern und nachhaltig.“ Das Dach soll eine rund 75 Quadratmeter große Photovoltaikanlage erhalten und begrünt werden. „Wir entsiegeln das Grundstück“, sagte Schwär im Hinblick darauf, dass dort bisher reine Asphaltfläche ist.
Zur Gebäudehöhe ergänzte er: „Es wird dem Adler nicht die Show stehlen.“ Das Haus sei nun niedriger geplant als bei der vorherigen Bauvoranfrage, da der Rettungsweg für die Feuerwehr nicht mehr unter dem Gebäude durchführen solle.
Neue Aufteilung schafft mehr Stellplätze
Auf eine Rückfrage von Bürgermeister Rainer Stolz, sagte Björn Hergsell, dass durch die neue Aufteilung auf gleicher Fläche mehr Stellplätze geschaffen werden könnten. Es sollen insgesamt 26 Stück werden: „Wir haben eine bessere Lösung mit dem Überfahrtsrecht gefunden.“ Dieses sei in Abstimmung mit dem Nachbarn angepasst worden und ergebe mehr Raum für Fahrzeuge. Es solle für die Gastronomie ein Nutzungsrecht der Parkplatze für die Wochenenden eingetragen werden.
Stolz sprach von einer prägenden Bauweise. Die Stadt wolle solche modernen Bauweisen im Bebauungsplan ermöglichen, der gerade in der Entwicklung ist. Andere Bauherren sollen es später auch so machen können.
Viele positive Stimmen zum Konzept
Wolf-Dieter Karle, Ortsvorsteher von Hindelwangen, sagte, er freue sich, dass eine Vereinbarung über das Zufahrtsrecht getroffen worden sei. Er sehe keine Benachteiligung, wenn die Firsthöhe des Gebäudes unter der des Adlers liegen werde, und zeigte sich auch mit den 26 Stellplätzen sehr zufrieden. „In der Summe betrachtet, macht es einen guten Eindruck“, so Karle zum vorgestellten Konzept. Der Bereich sei eine wichtige Ortseinfahrt von Stockach.
Auch Karl-Hermann Rist (Grüne) hatte lobende Worte. Viele Aspekte, die den Grünen wichtig seien, seien berücksichtigt: „Das ist eine schöne Lösung.“ Martin Bosch (CDU) sagte, die Parkplatzsituation sei gut gelöst und nannte das Konzept einen gelungenen Plan: „Das fügt sich an der Stelle gut ein.“ Alice Engelhardt (Grüne) erkundigte sich, ob nicht eine Tiefgarage möglich wäre, Stolz vereinte dies aber direkt. Das sei aufgrund der Kosten nicht realisierbar. Björn Hergsell bestätigte dies: Eine Tiefgarage sei nur sinnvoll und machbar, wenn es teuren Wohnraum gebe – hier also nicht.
Die Mitglieder des Planungsausschusses gaben mit ihrer einstimmigen Entscheidung ein positives Signal, dass die vorgestellte Bebauung so vorstellbar sei. Der Bauherr kann die Planung in diese Richtung weiterentwickeln.