Die Abstimmung über Namen für die beiden Stockacher Jungstörche ist beendet und zeigt: Der Nachwuchs von Hans und Nelli hat es den Bürger mindestens so sehr angetan wie die Eltern. 1857 Stimmen gingen in den neun Abstimmungstagen zu den insgesamt zehn wählbaren Vorschlägen ein. Und es entwickelte sich ein spannendes Rennen, aus dem schließlich und erst kurz vor Abstimmungsende die Ideen Lloyd/Nya und Ronaldo/Lepi mit 3,23 Prozent Vorsprung vor dem Zweitplatzierten als Sieger hervorgingen.
Parallel zum Abstimmungsfinale machte sich der ältere Jungstorche allerdings bei einem Flugversuch zu einem ungeplanten Abenteuer auf. Er hatte glück im Unglück und kam unverletzt davon, als er nach ersten Kreisen in der Luft vom Wind hinabgedrückt wurde. Entgegen erster Befürchtungen blieb er unverletzt. Bürger riefen die Tierrettung, diese Experte Wolfgang Schäfle und dieser vor Ort die Feuerwehr, um den kleinen Abenteurer wieder ins Nest zu bringen.

Bei den Störchen ist alles gut. Und der siebenjährige Lennard Schmid und der achtjährige Pius Haidlauf aus Hohenfels freuen sich, dass sie bei der Abstimmung gewonnen haben. Wie Lennards Mutter mitteilte, sei es auch in Ordnung, das mit den Namensvorschlägen etwas zu vereinfachen. denn die Jungen hatten sich jeweils etwas für Männchen und Weibchen ausgedacht, aber es lässt sich erst in einigen Jahren sehen, was welcher Storch ist. Der jüngere Storch mit der Ringnummer A1V60 bekommt nun ganz einfach den Namen Lepi, der neutral genug klingt, um für Männchen oder Weibchen zu passen. Der ältere Jungstorch, der bei seinem ersten missglückten Ausflug viel Glück hatte, heißt nun Lloyd-Lucky (Ring A1V59).

Eine Kombination aus einen Vorschlag der beiden Schüler sowie einen zweitplatzierten Vorschlag, der nach den Ereignissen vom Mittwoch passt. Lucky heißt glücklich und das Wort wird im Englischen auch in der Wendung "He was lucky" (Er hatte Glück) verwendet. Lloyd-Lucky ist zumindest ein halbneutraler Name.
Die Lokalredaktion teilt die Namen der Vogelwarte mit, damit sie bei den Ringnummern verzeichnet werden. Ob die kleinen Störche männlich oder weiblich sind, zeigt sich in einigen Jahren, wenn sie sich irgendwo mit einem Partner niederlassen und jemand die Ringnummer abliest sowie einer Vogelwarte mitteilt, kann aus der Rolle des Storchs bei der Paarung das Geschlecht abgeleitet werden. So war es auch bei Hans und Nelli. Vor ihrer Ankunft in Stockach, dem ersten Ringablesen und der Beobachtung, wer bei gewissen Aktivitäten oben ist, war noch nichts über ihre Geschlechter bekannt.
Der Verlauf der Abstimmung
In den ersten beiden Tagen hatte der Redaktions-Vorschlag Happy und Lucky die Nase vorne. Toni und Goldi, ebenfalls eine Idee aus der Redaktion, holten bald auf, doch dann übernahmen die Kindervorschläge Lloyd/Nya und Ronaldo/Lepi mit weitem Vorsprung zunächst die Führung. Am Wochenende mischten sich die Karten neu. Die kirchlich inspirierten Namen Alpha und Omega gewannen zahlreiche Stimmen und überholten Lloyd/Nya und Ronaldo/Lepi. Happy und Lucky waren dann eine Weile weit abgeschlagen. Die sieben weiteren Vorschläge lagen zu diesem Zeitpunkt alle unter zwei Prozent der Stimmen und hatten bereits keine Chance mehr. Die englischsprachigen Vorschläge Happy und Lucky entwickelten sich dann plötzlich wieder zum Favoriten, holten wieder stark auf und durchbrachen die 30-Prozent-Grenze, über der Lloyd/Nya und Ronaldo/Lepi sowie Alpha und Omega lagen.
Die drei beliebtesten Vorschläge machten am Finaltag schließlich alles unter sich aus und lagen abwechselnd vorne. Die Endergebnisse in Prozent: Happy und Lucky (37,16 Prozent), Lilian und Noah ( 0,16 Prozent), Konny und Hansi (0,37 Prozent), Toni und Goldi (0,75 Prozent), Maxi und Kathi (0,22 Prozent), Noah und Floh (0,00 Prozent), Alpha und Omega (20,68 Prozent), Lloyd/Nya und Ronaldo/Lepi (40,39 Prozent), Peter und Paul (0,16 Prozent), Nutti und Frutti (0,16 Prozent).