Die Kunden aus der Kernstadt und den Stockacher Umlandgemeinden bekommen seit Kurzem ihre Briefe und Pakete vom neuen Zustellstützpunkt im Industriegebiet Hardt zugestellt. Denn im Mai hat die Post ihren neuen Sitz im Franz-Ziwey-Ring bezogen. Mit dem Umzug ist die Niederlassung in der Goethestraße 32, dem ehemaligen Telekom-gebäude, Geschichte. Und das aus gutem Grund wie Pressesprecher Hugo Gimber auf Nachfrage des SÜDKURIER betont: Denn in den alten Räumlichkeiten sei die Belegschaft der Post an ihre Grenzen gekommen. „Es war einfach zu wenig Platz. Das liegt unter anderem daran, dass die Paketsendungen in den vergangenen Jahren immer mehr zugenommen haben“, sagt Gimber. Er bezeichnete das ehemalige Verteilzentrum in der Goethestraße als nicht mehr zeitgemäß.

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Auch auf dem Hof des Areals in der Stockacher Kernstadt wurde es bei Anlieferungen schon einmal eng. „Dort kam es häufiger zu Problemen mit den Lastwagen“, so Gimber weiter. So mussten die Mitarbeiter die Lieferungen mit dem Hubwagen abladen und wieder neu verladen. Der neue Zustellstützpunkt wurde seinen Angaben nach einem neuen Konzept erstellt, bei dem auch die stetig steigenden Paketmengen berücksichtigt wurden. „Der Platz für die Paketsortierung ist deutlich größer bemessen und die Be- und Entladung der Fahrzeuge erfolgt nun über zwei Rampen“, sagt Qualitätsmanager Erwin Rauscher. Ein weiterer Vorteil sei, dass das neue Gebäude auf einer Ebene sei. Dadurch seien die Wege kürzer. Auch eine Überdachung fehlte an der einstigen Niederlassung, sodass Briefe und Pakete bei Regen im Nassen verladen werden musste. Der neue Standort indes ist überdacht – laut Rauscher ein weitere Vorteil für Mitarbeiter und Empfänger.

Das Beladen der gelben Postautos geht nun schneller: Zustellerin Alexandra Hafner bereitet ihre Tour vom neuen Zustellstützpunkt im ...
Das Beladen der gelben Postautos geht nun schneller: Zustellerin Alexandra Hafner bereitet ihre Tour vom neuen Zustellstützpunkt im Hardt vor. | Bild: Matthias Güntert

Zudem ziehe sich die Post mit ihren Zustellstützpunkten vermehrt aus den Innenstädten zurück. Auch um die Anwohner vor Lärmbelästigungen in der Früh oder spät abends zu schützen. „Früher waren die Postgebäude eher repräsentative Objekte, heute müssen sie vor allem funktional sein“, so Hugo Gimber. Mitunter deshalb habe man sich für eine Niederlassung im Industriegebiet Hardt entschieden. Er betont dabei aber, dass die Verteilzentren kaum Publikumsverkehr haben. Die Filialen in der Stadt haben nach wie vor für Postkunden geöffnet.

43 Mitarbeiter und 27 gelbe Postautos

Vom neuen Zustellzentrum im Hardt werden die Kernstadt, die Stockacher Ortsteile sowie einige Umlandgemeinden mit Post und Paketen beliefert. „Eigentlich alle Gemeinden mit den ersten drei Postleitzahlen 783“, sagt Erwin Rauscher. Seinen Angaben nach erhalten 17 000 Haushalte ihre Pakete und Briefe aus dem Hardt. Die 43 Mitarbeiter beliefern in ihren gelben Postautos 27 Zustellbezirke – von Sipplingen, über Mühlingen bis fast nach Eigeltingen.

Qualitätsmanager Erwin Rauscher zeigt es: Vom neuen Zustellstützpunkt werden alle Gemeinden und Städte mit den ersten drei ...
Qualitätsmanager Erwin Rauscher zeigt es: Vom neuen Zustellstützpunkt werden alle Gemeinden und Städte mit den ersten drei Postleitzahlen 783 beliefert. | Bild: Matthias Güntert

Zustellstützpunkte wie der neue im Hardt gibt es von der Post im ganzen Landkreis. Die Leitung hat ihren Hauptsitz in Singen. Zum Singener Zentrum gehören acht kleinere Zustellstützpunkte. Diese befinden sich in Singen selbst, in Konstanz, Radolfzell, Blumberg, Gottmadingen, Büsingen, Engen – und das jüngste Mitglied im Stockacher Industriegebiet Hardt.

Zukunft der Goethestraße 32 noch offen

Wie es mit dem ehemaligen Standort in der Goethestraße 32 weitergehen soll, dazu wollte Post-Pressesprecher Hugo Gimber aktuell keine Angaben machen. In einem SÜDKURIER-Bericht vom April 2018 bestätigte Gimber auf Anfrage indes nur, dass der derzeitige Zustellstützpunkt gemietet sei – sprich, dass sich das Areal nicht im Besitz der Deutschen Post befinde.

Harald Schweikl vom Stockacher Stadtbauamt betonte auf Nachfrage, dass man derzeit dabei sei, einen entsprechenden Bebaungsplan für das ehemalige Areal zu erstellen. Der Bebauungsplan umfasst das einstige Telekom-Gebäude in der Goethestraße 32 und mitunter das benachbarte, frühere Hotel Linde, das sich gegenüber befindet. „Die Stadtverwaltung will damit die bauliche Leistung dort steuern“, sagte er.