Susanne Schön

„Der Kindergartenbedarfsplan ist auf Kante genäht“, betonte der Steißlinger Hauptamtsleiter Roland Schmeh. Er stellte den Plan in der jüngsten Gemeinderatssitzung vor, welcher mit dem katholischen Einrichtungsträger abgestimmt wurde. Doch wirklich planen lasse sich Kinderbetreuung nicht. Denn es gebe geburtenstarke Jahrgänge sowie Zu- und Wegzug von Familien. Zudem seien in Steißlingen zwar sowohl das kommunale als auch das katholische Kinderhaus erweitert worden, doch fehle es nicht nur in Steißlingen an Fachkräften, die die Kinder betreuen.

Kinderhaus Storchennest und Familienzentrum Storchennest sind im gleichen Gebäude. Aber die Leistungen des Familienzentrums können auch ...
Kinderhaus Storchennest und Familienzentrum Storchennest sind im gleichen Gebäude. Aber die Leistungen des Familienzentrums können auch von den Familien des Kinderhaus St. Elisbeth in Anspruch genommen werden.

In Steißlingen gab es zuletzt 366 Kinder im Alter bis sechs Jahren. Bürgermeister Benjamin Mors wusste, dass Steißlingen eine Betreuungsquote von 50 Prozent hat und damit über dem Landesschnitt liege. Im Fachkräftemangel sah auch er eine große Herausforderung, zumal man die Grundschulbetreuung ausbauen müsse.

Probleme haben während der Pandemie zugenommen

Roland Schmeh fügte an, dass es in Steißlingen aktuell leider nur noch eine Tagesmutter gebe.

Stark nachgefragt sei die Beratung im Familienzentrum. Auch Eltern des Katholischen Kinderhauses St. Elisabeth fragten mittlerweile vermehrt an. Die Verunsicherung und Probleme in den Familien während der Pandemie habe zugenommen. Eine niederschwellige Weiterförderung durch den Landkreis wurde beantragt.

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Kinderhäuser haben offene Konzepte

Andrea Gnann, die das Storchennest leitet, erklärte, was eine Familiengruppe ist: „In einer Familiengruppe werden Kinder im Alter von einem bis sechs Jahren gemeinsam betreut. In einer Familiengruppe sind zehn Ü3- und fünf U3-Kinder. Dennoch wird auf Bedürfnisse der verschiedenen Altersgruppen eingegangen.“ Beide Steißlinger Kinderhäuser haben mittlerweile fast das gleiche offene Konzept. Mit den Familiengruppen haben sie eine alternative Betreuungsform. Durch die Umwandlung werden keine Plätze eingebüßt. Benjamin Mors fügte an, dass die Familiengruppen sehr gefragt seien.

Langfristige Planungen für eine dritte Einrichtung laufen im Hintergrund. Auch über die passende Betreuung von Flüchtlingskindern wurde nichtöffentlich beraten.