Ein 73 Jahre alter Mann ist am Donnerstagnachmittag am Steißlinger See gestorben. Zahlreiche Einsatzkräfte von DLRG, Feuerwehr und Polizei hatten den Mann davor noch im Wasser gesucht, gefunden und versucht zu reanimieren. Doch erfolglos: Der Notarzt kann am Abend nur noch den Tod der Person feststellen, schreibt die DLRG in ihrem Einsatzbericht. Die Ermittlungen zur Todesursache laufen, wie die Polizei auf Nachfrage mitteilt.
Die Freibad-Pächterin Derya Yildirim hatte gegen 14.40 Uhr den Rettungsdienst alarmiert, dass vermutlich ein Mann etwa zehn Meter vom Ufer entfernt ertrunken sei. Sie ist ausgebildete Rettungsschwimmerin und für die Badeaufsicht am See zuständig. Das löste einen Großeinsatz aus. Einsatztaucher der DLRG Bodman und Konstanz waren wenig später vor Ort und suchten das Wasser ab.
Sie fanden den 73-Jährigen erst nach längerer Suche, nachdem sie ihn etwa 35 Meter vom Ufer entfernt auf Höhe des Nichtschwimmerbereichs mit einem Sonar unter Wasser in etwa fünf Metern Tiefe lokalisiert hatten.
Die Einsatzkräfte hatten alles in Bewegung gesetzt, um die Person schnell zu finden: Allein vom DLRG waren insgesamt 25 Einsatzkräfte aus Konstanz, Bodman, Radolfzell und Steißlingen vor Ort, die als Taucher oder auf Booten nach dem Mann suchten. Rettungsdienst, Notarzt, die Feuerwehren Steißlingen und Radolfzell sowie Polizei waren laut DLRG ebenfalls vor Ort. Auch eine Drohne der Feuerwehr flog auf der Suche nach dem Mann über den See. Die Polizei hatte auf SÜDKURIER-Nachfrage am Nachmittag die Suche nach einer Person bestätigt, nannte allerdings noch keine Details.
Auch für andere Badegäste war der Badetag mit der Personensuche beendet: Die große Liegewiese am Wasserspielplatz des Sees ist laut einer Augenzeugin geräumt und abgesperrt worden. Das Bad wurde für Besucher gesperrt. Badegäste, die ins Bad wollten, wurden von Pächterin Derya Yildirim über die Situation informiert. Notfallseelsorger wurden laut DLRG angefordert, um sich um Angehörigen des Mannes zu kümmern.
Polizei war neulich schon vor Ort
Es war der zweite größere Einsatz in zwei Wochen am Steißlinger See: Am vergangenen Dienstag musste die Polizei ausrücken, nachdem zwei betrunkene Männer für Ärger gesorgt hatten. Die beiden 27 und 28 Jahre alten Männer hielten sich nach Polizeiangaben den Nachmittag über am See auf, wo sie reichlich Alkohol konsumierten, laut Musik hörten und schließlich andere Badegäste anpöbelten.
Mitarbeiter der DLRG hätten sie daraufhin ermahnt, einen Platzverweis erteilt und die Polizei verständigt. Die beiden jungen Männer wurden daraufhin handgreiflich und haben einen DLRG-Mitarbeiter am Bein verletzt. Die Polizei nahm sie in Gewahrsam, wo sie nach richterlicher Anordnung ausnüchtern mussten. Laut Gemeindeverwaltung hätten die aggressiven Männer Hausverbot erhalten.