Die Tafel Singen hat für ihren zweiten Tafelladen eine neue Bleibe im Gemeindesaal der Markus-Pfarrgemeinde in der Südstadt gefunden. Schon vor der Eröffnung warteten die ersten Kunden draußen bei Wind und Kälte auf Einlass, auch im Vorraum waren die Sitz- und Stehplätze besetzt. Nach drei Jahren im Zelt auf dem Gelände der Siedlergemeinschaft ist es der richtige Zeitpunkt: „Wir sind froh, diesen Platz zu haben“, sagt Udo Engelhardt, Vorsitzender der Tafel Singen, denn im Zelt sei es im Winter sehr kalt für die Kunden wie auch für die Mitarbeiter gewesen.

Dann hieß es: „Macht die Türen weit auf“, und gemeinsam mit Dietmar Heydenreich, Pastor der evangelischen Markusgemeinde, Pfarrer Bernhard Knobelspieß und Liedern der Kinder des Markuskindergartens wurde die neue Südstadt-Tafel eingeweiht. „Wir haben ein tolles Team, aber Sie sind die Hauptperson“, begrüßte Engelhardt die Kunden. Die fünf Ehrenamtlichen seien als Team die tragende Säule, vier davon haben auch schon im Zelt bedient.

Die Idee für eine Südstadt-Tafel war in der Corona-Zeit entstanden. Die Tafel am Heinrich-Weber-Platz war so überlastet, dass die Warteschlangen immer länger wurden und nicht alle Kunden bedient werden konnten. Die zweite Ausgabestelle im Tafel-Zelt in der Worblinger Straße war eine gute Lösung, aber im Zelt hätten Temperaturen bis zu minus acht Grad geherrscht, erinnert sich Christine Ghazouani, Logistik-Leiterin der Tafeln im Landkreis Konstanz. Auch sie sagt: „Wir sind gottfroh um diese tolle Möglichkeit, dank des Vorraums muss keiner draußen im Regen oder in der Kälte warten.“

Auf 90 Quadratmetern bietet der Markussaal genügend Platz, es fehle aber an Lebensmitteln, ist Engelhardt dankbar für weitere Spenden. Pro Tag kämen 60 bis 70 Haushalte, das bedeute 240 Personen, die dahinter ständen. Geöffnet ist die Südstadt-Tafel in der Rielasinger Straße 83 mittwochs und freitags von 9.30 bis 11 Uhr. Die Markus-Pfarrgemeinde bietet mittwochs im Familienzentrum auch einen Mittagstisch an.