Der Gesamtelternbeirat der Singener Kindertageseinrichtungen (GEB) hat seine Hauptversammlung wegen der Corona-Pandemie digital abgehalten. Rund zwei Dutzend Elternvertreter nutzten dabei die Gelegenheit zum Austausch.

Leonie Braun, Leiterin des Fachbereichs Kindertagesbetreuung bei der Stadt, berichtete über die aktuelle Lage. Annika Klotz, Sprecherin des GEB, sprach im Rahmen ihres Jahresberichts auch das Thema Rückerstattung von Kita-Beiträgen für pandemiebedingte Schließungen an.

Im Ausschuss für Finanzen und im Gemeinderat steht in diesen Tagen eine Vorlage auf der Tagesordnung, nach der Elternbeiträge für Zeiten, in denen die Kita zu war, erstattet werden sollen. Der GEB hatte mit Leonie Braun und Bürgermeisterin Ute Seifried deswegen im Vorfeld Gespräche geführt.

Gemeinderat entscheidet

Eine Rückerstattung soll, sofern der Gemeinderat am 15. Dezember zustimmt, auf Antrag der Eltern in den städtischen Kindertageseinrichtungen, die Pandemie-bedingt tageweise keine Betreuung anbieten können, rückwirkend ab 1. September 2020 bis längstens zum Ende des laufenden Kindergartenjahres am 31. Juli 2021 gewährt werden.

Eine Rückerstattung sei möglich, wenn die Kita-Gruppe aufgrund von Quarantäne oder Krankheit der Kinder oder der pädagogischen Fachkräfte geschlossen werden musste, die Gruppe oder die Einrichtung behördlich vom Gesundheitsamt oder vom Ordnungsamt geschlossen werden musste oder das Gesundheitsamt den Eltern aufgrund einer unklaren Lage empfiehlt, die Einrichtung vorerst nicht zu besuchen.

„Eine Rückerstattung kann nur auf Antrag der Eltern, und zwar im Monatsrhythmus, erfolgen“, sagte Leonie Braun. Die Vorlage gelte für die städtischen Einrichtungen. Man hoffe aber, dass sich die freien Träger dem dann anschließen werden.

Schnell- und PCR-Test für Erzieher

Angesprochen wurde in der GEB-Sitzung auch die Frage, wie Erzieherinnen mit einfachen Erkältungen umgehen sollen. Sollen diese dann zuhause bleiben und ihr Team im Stich lassen? Stadträtin Birgit Kloos (SÖS) hatte kürzlich in einer Sitzung des Ausschusses für Familien, Soziales und Ordnung vorgeschlagen, Mitarbeiter könnten sich im Abstrichzentrum mit einem Schnelltest testen lassen, wenn sie leichte Symptome haben. Ein PCR-Test wird dann ebenfalls gemacht.

Dieser Vorschlag war binnen weniger Tagen realisiert worden. Solange von dem PCR-Test kein Ergebnis vorliegt, könnten die Erzieherinnen mit FFP2-Maske arbeiten, wenn sie es möchten.

Kein Geld für Kita-Neubau?

Ein Dauerthema für den GEB ist der Ausbau von Kita-Plätzen und insbesondere der Bau der Kita in der Nordstadt als Ersatz für den Bruderhofkindergarten. Dieser Kita-Neubau ist nach derzeitigem Stand aus finanziellen Gründen voraussichtlich nicht im Haushalt für das kommende Jahr enthalten.

„Wir brauchen diese neue Einrichtung dringend“, unterstrich Annika Klotz. Wegen der räumlichen Enge im Bruderhofkindergarten sei dort ausnahmsweise auch nach Ausrufen der Pandemiestufe 3 noch gruppenübergreifendes Arbeiten erlaubt, so Leonie Braun.

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GEB-Sprecherin Annika Klotz berichtete auch über den im Mai 2020 gegründeten Landeselternbeirat für Kindertageseinrichtungen, in dem der Singener GEB Gründungsmitglied war und in dem sie sich weiter aktiv einbringen möchte.

Der Vorstand des GEB setzt sich nach der Neuwahl mit wenig Veränderungen ähnlich zusammen wie vor einem Jahr. Ronald Werner und Inga Kreutz schieden aus. Saranda Duraku stellte sich neu zur Wahl.