Hans-Peter Lehmann schleckt den Testlöffel bis auf den letzten Soßenrest ab. Dann lächelt er verschmitzt, genießerisch, zufrieden. „Tolle Schärfe, die Kokosmilch bringt Frische rein. Aber, es könnte wärmer sein“, lautet das Fazit des ehemaligen Bürgermeisters von Mühlhausen-Ehingen, der an diesem Abend als Genießer und SÜDKURIER-Abonnent in der Singener Stadthalle ist. Küchenmeister Sebastian Kopitzki nickt zustimmend: „Der Curry gibt den Kick, oder? Aber wärmer muss es werden.“ Dann gibt er diesen Tipp an sein Küchenteam weiter.

Vorbereitung ist alles in der Küche

Das arbeitet seit Stunden in der Küche der Stadthalle auf Hochtouren. Mehr als 250 Gäste haben sich zur AOK-Kochshow angemeldet. Neun Probe-Testesser kommen schon vor dem offiziellen Beginn in den Genuss der später live vorgeführten Speisen. Denn SÜDKURIER-Abonnenten können im Rahmen der Serie „SÜDKURIER öffnet Türen“ exklusiv einen Blick hinter die Kulissen der Kochshow werfen.

Verstehen sich gut in der Küche: SÜDKURIER-Abonnent Hans-Peter Lehmann (links) und Küchenmeister Sebastian Kopitzki.
Verstehen sich gut in der Küche: SÜDKURIER-Abonnent Hans-Peter Lehmann (links) und Küchenmeister Sebastian Kopitzki. | Bild: Matthias Güntert

14 Mal macht die AOK-Kochshow in ganz Baden-Württemberg Halt. „Wir spielen das wie eine Tournee, wir machen die Show mehrere Male hintereinander“, berichtet Marketingleiter Martin Schlobies. Alles, was auf der Bühne zu sehen ist, bringe man selbst mit. Auch die gesamte Show-Küche. „Wir brauchen eigentlich nur Strom“, sagt Schlobies.

Hinter der Kochshow steckt ein ganzes Arsenal an Technik. Laut Michael Riehm von der umsetzenden Firma Rzwo GmbH habe man 4,5 Tonnen an Ausrüstung dabei. Einen ganzen Tag nehme der Aufbau in Anspruch. „Wir wollen Gesundheit erlebbar machen, aber am Ende muss es auch schmecken“, betont Martin Schlobies.

Martin Hummel, Geschäftsführer der AOK-Bezirksdirektion Hochrhein-Bodensee, und Küchenmeister Sebastian Kopitzki in der Show-Küche.
Martin Hummel, Geschäftsführer der AOK-Bezirksdirektion Hochrhein-Bodensee, und Küchenmeister Sebastian Kopitzki in der Show-Küche. | Bild: Matthias Güntert

Martin Hummel ist der Geschäftsführer der AOK-Bezirksdirektion Hochrhein-Bodensee. Auch er gibt Einblick, was die selbsterklärte Gesundheitskasse mit der Kochshow bezwecken wolle: „Wir wollen einen Ansporn geben, dass jeder daheim schnell, gesund kochen kann und wie man die richtigen Produkte verwendet.“ Er lässt sich noch eine Neuigkeit entlocken. „Wir kommen nächstes Jahr auf jeden Fall wieder“, so Hummel.

Hier geht es heiß her

In der Küche herrscht beim Besuch der SÜDKURIER-Abonnenten Hochbetrieb. Sebastian Kopitzki und sein Team wirbeln, was das Zeug hält. Gerade ist das Dessert in der Vorbereitung. Einen Apfel-Zwetschgen-Crumble gibt es. „Das läutet den Herbst ein“, sagt der Küchenchef, der in Singen das Gasthaus Kreuz betreibt, das seit einem Unwetter im Juli geschlossen ist. 

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Drei Tage haben die Vorbereitungen in der Küche in Anspruch genommen. Ob er an diesem Abend einen kulinarischen Angstgegner habe? „Nein, eigentlich nicht. Mein Angstgegner ist eine Sauce Hollandaise für 300 Leute, aber die machen wir heute glücklicherweise nicht“, so Kopitzki.

In seinem Element: Küchenmeister Sebastian Kopitzki bereitet die Gazpacho zu.
In seinem Element: Küchenmeister Sebastian Kopitzki bereitet die Gazpacho zu. | Bild: Matthias Güntert

Am Abend bekommen die SÜDKURIER-Abonnenten zusammen mit rund 250 Gästen auf den Geschmack, was Kopitzki und sein Küchenteam alles gezaubert haben.

Für die Gesundheitsfakten ist die Ernährungswissenschaftler Monika Fassl an Bord, die während der rund 90-minütigen Show immer wieder Hintergründe der Lebensmittel erläutert. Dabei entstehen auch muntere Unterhaltungen über die richtige Menge an Öl. Für den Koch ist es klar ein Geschmacksträger und die Ernährungswissenschaftlerin verteufelt es keineswegs, achtet aber auf die Menge. Dass das Menü vegetarisch ausfällt, ist kein Zufall, denn es sei gut, im Alltag immer wieder bewusst auf Fleisch zu verzichten – und das müsse nicht nach Verzicht schmecken.

260 Portionen: Zum Hauptgang gibt es Gnocchi mit gebackenem Kürbis.
260 Portionen: Zum Hauptgang gibt es Gnocchi mit gebackenem Kürbis. | Bild: Arndt, Isabelle

Das Ergebnis fällt nach knapp zwei Stunden eindeutig aus. „Das war alles total lecker. Und Sebastian Kopitzki hat mir meine Angst vor dem Biskuit genommen“, sagt Hans-Peter Lehmann. Auch Tanja Fluck hat es geschmeckt: „Lecker, sympathisch, aufschlussreich. Die SÜDKURIER-Aktion war einfach cool.“ Die Mischung aus Informationen, exklusiven Einblicken und dem Gespräch mit dem Meisterkoch in der Küche sei eine „Super-Mischung“ gewesen.

Und für alle, die wissen wollen, was gekocht wurde: Es gab eine Gazpacho Mallorquin, Gnocchi mit gebackenem Kürbis und einer Curry-Kokosmilch-Creme und zum Abschluss besagten Apfel-Zwetschgen-Crumble. Lecker.