Bis vor Kurzem war das Wetter noch schön genug, um nochmal einen Nachmittag am See zu verbringen. Was fehlt bei gutem Wetter, Sonne und kühlem Nass also noch zum absoluten Glück? Richtig: Lebkuchen. Die scheinen nämlich schon lange kein Weihnachtsgebäck mehr zu sein. Besonders in diesem Jahr ist die Verwunderung groß – denn während die Temperaturen bis in den September hoch sind, fällt der Verkauf von Lebkuchen zur gleichen Zeit nochmal mehr auf.

Dabei ertönen jedes Jahr aufs Neue im eigenen Umkreis die bekannten Witze, Kommentare und Empörungen. „Wer will schon Lebkuchen im August?“, wird sich häufig gewundert.

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Auch in den sozialen Medien, wie X (ehemals Twitter) oder Facebook, wird diese Thematik gerne neu aufgewärmt. In einer Singener Facebook-Gruppe wird beispielsweise auf die vielen Angebote eingegangen und gesagt: „Falls jemand Lust auf Weihnachten bei 35 Grad Celsius hat, hat jetzt schon jede Menge Angebote.“ Selten findet man Befürworter, die zu ihren frühen Lebkuchenkäufen stehen. Unter den 52 Kommentaren unter diesem Post haben sich nur drei dazu bekannt, schon im Spätsommer weihnachtlich zu naschen.

Irgendjemand kauft das doch, oder?

Aber wenn sich so viele über die Lebkuchen-Verkäufe lustig machen, wieso stehen sie dann in den Regalen? Supermärkte werden wohl kaum Geld für Weihnachtsgebäck ausgeben, wenn diese nur rumstehen. Die Annahme liegt nahe, dass Lebkuchen schon in der aktuellen Saison bei einigen Kunden gut ankommen.

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Die Marktleitung des Edeka Münchow im Singener Cano, kann dem auf Nachfrage zustimmen. Lebkuchen verkaufen sie seit September. Sie sagen, dass sich das Weihnachtsgebäck auch bei 30 Grad Celsius im Spätsommer verkaufen würde – wenn auch in nicht so großen Mengen wie in der tatsächlichen Weihnachtszeit, schließlich sind es dann doch noch 13 Wochen bis Weihnachten.

Ähnliches Phänomen bei Filmen und Zeitungen

Wo es eine Nachfrage gibt, wird es auch ein Angebot geben. Und solange Menschen Lebkuchen im Sommer kaufen, werden Supermärkte diese anbieten. Gleiches Prinzip gilt unter anderem für Til-Schweiger-Filme, Live-Action-Reboots von animierten Filmklassikern und Boulevard-Zeitungen. Wenn sie niemand mehr kaufen würde, gäbe es auch nichts mehr, worüber man sich beschweren müsste.