Im Großtannenwald beim Ziegeleiweiher in Singen beginnt in der kommenden Woche eine größere Baumfällaktion durch den Forstbezirk Baar-Hegau. Rund 500 kranke Bäume, darunter vor allem Eschen, werden gefällt. Die Eschen sind von einem Pilz befallen, der die Bäume zum Absterben bringt. Für Anwohner bedeutet dies ein paar Einschränkungen, die zu beachten sind.

Schon seit ein paar Wochen hängen an Waldeingängen wie in der Nähe des Anglerheims beim Ziegeleiweiher Absperrbänder, über die sich Spaziergänger gewundert haben mögen. An den vier Waldwegen werden nun für die Fällarbeiten Planen oder Banner mit dem Hinweis „Achtung Baumfällarbeiten“ angebracht, wie Katja Gayde von der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit des Forstbezirks Baar-Hegau dem SÜDKURIER auf Anfrage mitteilt.

Fällungen vom 1. bis 7. Februar

„Wir werden im Großtannenwald auf einer Fläche von rund zehn Hektar etwa 500 Bäume fällen“, so Gayde. Das Gebiet im Großtannenwald befindet sich zwischen Uhlandstraße und Bruderhofstraße in südlicher Richtung des Ziegeleiweihers. Deshalb sind vom 1. bis zum 7. Februar die Fichtestraße zwischen Uhlandstraße und Görrestraße sowie der Ziegeleiweiherweg ab Uhlandstraße bis hoch zur Bruderhofstraße gesperrt. Auch werden die Anwohner gebeten, ihre Fahrzeuge außerhalb dieses Bereichs zu parken. Zudem ist der Parkplatz am Anglerheim vom 1. bis 7. Februar voll gesperrt, und das auch nachts.

Der Großtannenwald könne in diesem Zeitraum optimal über den Radweg begangen werden, heißt es in der Pressemeldung des Forstbezirks. Durch die Maßnahme könne es zu vorübergehenden Wegverschmutzungen und Lärm kommen, so der Hinweis des Forstbezirks. Bis auf einen kleinen Streifen entlang des Ziegeleiweihers, der zum Wald der Stadt Singen gehört und somit vom städtischen Revierleiter Julian Filipp betreut wird, ist der Rest der Fläche Landeswald und wird von Revierleiter Andreas Ehrminger betreut.

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Die Fällung der Eschen ist aufgrund einer Pilzerkrankung unausweichlich. Verursacher des Eschentriebsterbens ist der Pilz Falsches Weißes Stengelbecherchen (Hymenoscyphus pseudoalbidus). Durch den Pilzbefall entstehen an den Eschen zunächst nur unsichtbare Schäden am Stammfuß. Jedoch können befallene Bäume dann trotzdem ohne Fremdeinwirkung oder Sturm plötzlich umfallen und damit auch Spaziergänger gefährden.

Auch die Stadt muss Eschen fällen

Auch die Stadt Singen ist zurzeit mit Baumfällungen beschäftigt. So waren die Mitarbeiter der Technischen Dienste kürzlich unterhalb der Oberdorfstraße in der Nordstadt am Hang im Einsatz und haben an dem viel begangenen Fußweg in Richtung Aach rund 30 eher kleinere Eschen gefällt. „Uns geht es hier um die Sicherung des Weges“, erklärt Winfried Rösch, Fachagrarwirt für Baumpflege, der die Aktion mit dem Kollegen Joachim Degener und weiteren Mitarbeitern durchführt. Die Eschen an diesem Hang hatten jedoch nur eine relativ geringe Größe.

„Wir haben seit November an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet rund 30 weitere Eschen fällen müssen“, erklärt Heike Beermann-Landry von der Abteilung Grün und Gewässer. Auch in direkter Nähe des Landerer-Gebäudes beim Ziegeleiweiher mussten drei sehr große Eschen auf städtischem Grund gefällt werden.

Für einige Bäume wird nachgepflanzt

Für Bäume, die unter die Baumschutzsatzung fallen, also die einen bestimmten Stammumfang haben, wird nachgepflanzt, allerdings in diesem Fall nicht wieder mit Eschen. „Wir haben bei den 17 großen Bäumen, die unter die Baumschutzsatzung fielen, Silberweiden, Eichen oder Hainbuchen neu gepflanzt“, so Beermann-Landry. An manchen Stellen stehen in der Stadt aber auch komplett gesunde Eschen, so wie nahe des Münchriedstations. Bereits vor drei Jahre hatte es im Bereich des Hohentwiels übrigens eine Fällaktion von Eschen gegeben. 700 Bäume wurden damals gefällt.