Jetzt hat Singen endlich eine kleine Außenstelle der Konstanzer Hochschule für Technik, Wirtschaft und Gestaltung (HTWG). Darauf hat man in der Hohentwiel-Stadt lange warten müssen, aber jetzt ist der Weg für Forschungen von HTWG-Studenten in Singen frei.
„Ein lang gehegter Wunsch geht in Erfüllung. Der Chancen- und Bildungsstandort Singen wird um eine wissenschaftliche engeren Vernetzung mit der HTWG bereichert“, sagte Oberbürgermeister Bernd Häusler im Anschluss an die Vertragsunterzeichnung für das Reallabor.

Kürzlich setzten Sabine Rein als Präsidentin der HTWG und OB Häusler sowie Matthias Blumentrath, Gesellschafter von Fondium, und Joachim Maier, geschäftsführender Gesellschafter von Wefa, ihre Unterschrift unter den Vertrag, den alle Unterzeichner als großes Tor zur Zukunft des Standorts Singen ansehen.
So sieht der Plan aus
Claudia Kessler-Franzen vom Standortmarketingverein Singen aktiv stellte den Plan für das Reallabor kürzlich im Gemeinderat vor. So soll ein Reallabor als eine Art Außenstelle der HTWG in Singen etabliert werden. „Ziel ist es, die HTWG näher nach Singen zu holen und Studierenden verstärkt die Möglichkeit zu geben, vor Ort in den Singener Betrieben Projekt-, Seminar-, Bachelor- und Masterarbeiten zu schreiben und die Studierenden im Idealfall als Fach- und Führungskräfte zu gewinnen“, sagte sie damals.
Von der Idee bis zur Umsetzung
Bei der Unterzeichnung hob OB Bernd Häusler das Zusammenspiel zwischen Wissenschaft und Gesellschaft hervor. Er bezeichnete es als notwendig, um möglichst tragfähige Lösungen zu erarbeiten. Als Beispiel nannte er das Thema Dekarbonisierung, das viele Singener Unternehmen wie Fondium und Wefa beschäftige. Aber auch Klimaschutz und Co2-Neutralität müssten Beachtung finden.
Laut HTWG-Präsidentin Sabine Rein sei das Reallabor in Singen das erste seiner Art. Zahlreiche Studierende würden aus Singen kommen, hier ihre Praxissemester absolvieren oder würden in den Singener Betrieben arbeiten. „Wir freuen uns sehr, die Netzwerke mit der Stadt nun noch enger knüpfen zu können“, betonte sie. Singen sei für sie eine dynamische, vielfältige Stadt und wesentlicher Industriestandort für den westlichen Bodenseeraum.

„Uns geht es damit auch darum, die Stadt enkelfähig zu machen“, unterstrich Joachim Maier von der Wefa. Für sein Unternehmen stehe die Klimakrise schon seit vielen Jahren auf der Agenda, aber es werde dafür noch mehr Einsatz, noch mehr Wissen benötigt, um zu einer klimaneutralen Wirtschaft und Stadt zu kommen.
Auch Michael Blumentrath von Gesellschafter von Fondium zeigte sich von der Umsetzung des Reallabors zufrieden: „Das kann der Anfang einer Erfolgsgeschichte werden. Hier können wertvolle Ideen für eine klimafreundlichere Industrie geboren werden.“