Schon seit einigen Tagen ist bekannt, dass der Verein Integration in Singen (Insi) mit vielen anderen Organisationen am Samstag, 27. Januar, von 10 bis 10.30 Uhr zu einer Kundgebung gegen Hass und Hetze aufruft. Die Demonstration sollte vor der Lutherkirche stattfinden. Nun wird der Austragungsort aber verlegt.
Ursprünglich sah der Plan vor, die Kundgebung vor der Lutherkirche stattfinden zu lassen. Bis Mitte der Woche seien aber laut Singener Stadtverwaltung bereits 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer für die Demo angemeldet gewesen. Schon da war vorgesehen, den Heinrich-Weber-Platz als Ausweichort zu nehmen, sollte der Platz vor der Lutherkirche nicht ausreichen. Doch der große Zuspruch von außen habe die Organisatoren nun veranlasst, den Austragungsort komplett zu verlegen.

„Da aktuell mit einer höheren Anzahl an Teilnehmerinnen und Teilnehmern an unserer Kundgebung gerechnet wird, wird diese in Abstimmung mit dem Ordnungsamt sowie der Unterstützung von Oberbürgermeister Bernd Häusler, der Feuerwehr, der Polizei und der Singener Stadthalle von der Vesperkirche/Thurgauer Straße an die Kreuzung Hegaustraße/ August-Ruf-Straße in der Fußgängerzone verlegt“, kündigt InSi-Vorsitzender Bernhard Grunewald an.
Was am Cano und Karstadt geplant ist
Hierfür soll laut Grunewald ein Podium zwischen dem Einkaufszentrum Cano und Karstadt aufgebaut werden. Verschiedene Redner sollen dort von 10 bis 10.30 Uhr vielfältige Kurzbeiträge aussprechen. Die Aktion habe dabei ein Ziel: „Lasst uns in Singen zeigen, dass die ‚schweigende Mehrheit‘ vielfältig, friedlich, bunt und demokratisch ist, und dass wir in Singen menschenfeindliche Ideologie, Hass und Hetze klar ablehnen“, macht Grunewald deutlich.

Gut 60 Privatpersonen und Organisationen hatten sich bis Donnerstagabend dem Aufruf angeschlossen. „Diese große Zustimmung zeigt uns, dass der Zusammenhalt in Singen schon recht groß ist“, so Grunewald im Vorfeld.
Worum es bei der Demo gehen soll
Die Idee für die Demo gegen rechts sei den Organisatoren durch die Predigten zur Eröffnung der Vesperkirche in der Lutherkirche gekommen, wie Insi-Vertreter Bernhard Grunewald erläuterte. Dort wurde unter anderem gesagt, dass es um mehr Miteinander gehen müsse, um Spaltungen in der Gesellschaft zu überwinden.
Dass die Kundgebung am 27. Januar stattfindet, ist kein Zufall: Es ist der Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz sowie der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, heißt es auch auf der Internetseite von Insi. Die Organisatoren sind überzeugt, dass Respekt und Vielfalt das Fundament für Demokratie und ein solidarisches Miteinander sind.
Gegen Rassismus und Ausgrenzung
„Singen braucht keine rassistischen und ausgrenzenden Parolen, die unser Zusammenleben vergiften sollen“, heißt es im Aufruf zur Kundgebung. Denn Singen könne sowohl Demokratie als auch Integration und dulde deshalb keine Angriffe auf Menschen, die politische Verantwortung tragen, als Nachbarn und Freunde mit uns leben oder bei uns Schutz suchen, so der Aufruf weiter.