Eigentlich müsse das Unternehmen Fora, jetzt Fosi heißen, wie Oberbürgermeister Bernd Häusler bei der Einweihung scherzhaft meinte: Das Traditionsunternehmen Folienfabrik Radolfzell GmbH, dass 1975 in Radolfzell gegründet und bis in diesem Jahr dort an der Bahnlinie nach Konstanz ansässig war, ist in diesem Jahr nach Singen umgezogen. Der neue Standort im Singener Gewerbegebiet im Pfaffenhäule 30 wurde jetzt eingeweiht.
Dieser Schritt sei laut Fora-Geschäftsführerin Jane Enny van Lambalgen notwendig geworden, obwohl das Unternehmen in Singen weniger Platz habe. „Der Standort Radolfzell war mitten in einer Wohngegend, die Nachbarn wollten keinen Lärm, was in einem Drei-Schicht-Betrieb nicht zu vermeiden ist“, nennt die Geschäftsführerin den Grund für den Umzug. Pläne für einen Umzug gab es schon viele Jahre und mit dem Verkauf an das niederländische Unternehmen Pack-It im Jahr 2019 seien die langjährigen Umzugspläne realisiert worden.
Der Umzug von Radolfzell sei eine größere Herausforderung gewesen. Das Gelände in Radolfzell war 15.500 Quadratmeter groß, der neue Standort habe 5.500 Quadratmeter. Anstatt 15.000 habe das Unternehmen jetzt nur noch 2.100 Palettenplätze. „Das zwingt uns, das Unternehmen durch Anpassung der Organisationsstrukturen umzugestalten“, erklärte Jane Enny van Lambalgen. Zusätzlich würden die Einführung von modernen Arbeitsmethoden, die Digitalisierung und das Thema Nachhaltigkeit vorangetrieben. Ein einstelliger Millionenbetrag sei in die Modernisierung des Standorts investiert worden, an dem 76 Mitarbeiter arbeiten.

Fora-Geschäftsführer Geert Kuipers erklärte den Eröffnungsgästen, warum Pack-It und Fora zusammenkamen: Pack-It sei ein reines Handelsunternehmen gewesen, das Kunden aus Einzelhandel- und Gastronomie in ganz Europa mit einem Sortiment an 400 Haushaltsprodukten wie Küchenfolien, Lebensmittelbeutel, Müllbeutel und Einwegartikel beliefert hätte.
Da die großen Supermarktketten auf eine Produktion in Europa bestünden, habe das Unternehmen beschlossen, mit Fora in die Produktion einzusteigen. Wie diese aussieht zeigten Produktionsleiter Stefan Kallmann und die beiden Schichtleiter Klaus Himmelsbach und Vincenzo Ferraino bei einer Führung.

Folien für den Weihnachtsbraten
Gearbeitet werde auf drei Produktionslinien, wo Alufolie, Frischhaltefolie und Backpapier auf Rollen aufgerollt, geschnitten und verpackt wird, erklärte der Produktionsleiter. Rund 300.000 Rollen Alufolie würden pro Woche produziert. Außerdem würden unterschiedliche Kundenwünsche berücksichtigt: So werde zum Beispiel eine extra breite Alufolie für Kunden in England produziert, in die sie ihren Truthahn einpacken können, der dort traditionell an Weihnachten gegessen wird.
Die Stadt Singen freut sich über den Zuwachs im Gewerbegebiet und unterstütze Unternehmen nach Kräften, damit sie sich ansiedeln können, das machte Oberbürgermeister Bernd Häusler bei der Einweihung klar. Neue Unternehmen seien in der Stadt willkommen. Singen sei ein wichtiger Handels- und Logistikstandort, biete derzeit 32.000 Arbeitsplätze und rund 19.000 Arbeitnehmer pendeln zum Arbeiten nach Singen. Dass Fora den Umbau mit regionale Unternehmen realisiert habe und der Beitritt zur Interessengemeinschaft Singen Süd zeige die Verbundenheit des Unternehmens zur Region.