Es war ein Abend voller Emotionen, mit großartiger Musik und herausragenden Künstlern: Solisten, Chor und Orchester der Opera Polska beeindruckten bei der Giuseppe-Verdi-Gala mit Auszügen aus verschiedenen Werken des italienischen Komponisten und ließen weltberühmte Arien, Duette und Chorgesänge in der Singener Stadthalle erklingen. Die rund zweieinhalbstündige, musikalische Reise führte durch Opern wie "Rigoletto", "Aida" oder "Otello" und erntete Jubel, Bravo-Rufe und nicht enden wollenden Applaus eines begeisterten Publikums.
Verdis Opern erzählen meist von sehr dramatischen Ereignissen. Es geht um Liebe, Leidenschaft, Freude, Eifersucht, Angst oder Sehnsucht. Die für die Gala ausgewählten Stücke boten fast die ganze Bandbreite menschlicher Gefühle und sorgten für einige berührende Szenen. Es war vor allem Monika Michaliszyn, die mit gefühlvollem Gesang und hinreißender Stimme auf besondere Weise begeisterte. Die Sopranistin bezauberte in auffallend schönen Kostümen und sang sich mit Partien als Violetta aus "La Traviata" sowie als Elena aus "Vespri siciliani" in die Herzen der Zuschauer. Zu den Publikumslieblingen zählte auch der Chor, der sowohl stimmlich als auch optisch – durch teils farbenfrohe Kostüme – sehr gut ankam.
Herausragend auch die Leistung von Bariton Giulio Boschetti, der mit überaus kraftvoller Stimme beeindruckte. Tenor Cristian Lanza – Enkel des berühmten Sängers Mario Lanza – konnte anfangs stimmlich nicht überzeugen. Dies änderte sich im Laufe des Abends. Vor allem bei den Zugaben bot er gesanglich und mit viel Humor beste Unterhaltung.
Das Orchester, das fast die Hälfte der Bühne füllte, präsentierte sich gleich zu Beginn mit der Ouvertüre aus der Oper "Nabucco" musikalisch in Höchstform. Streicher und Bläser waren jeweils für sich wie auch im Zusammenspiel ein besonderer Hörgenuss.
Welch großen Anteil Dirigent Marcin Wolniewski an diesem eindrucksvollen musikalischen Erlebnis hat, war dabei auf der Stadthallen-Bühne nicht zu übersehen: Er dirigierte mit so viel Temperament und Hingabe, dass sich seine große Leidenschaft unweigerlich auf das Orchester übertrug und für reichlich Spielfreude sorgte.