In beinahe alle Himmelsrichtungen erstreckt sich das Netz der Städtepartnerschaften Singens: Mit den Städten Pomezia in Italien und Celje in Slowenien Richtung Süden, mit dem französischen La Ciotat westwärts und das ukrainische Kobeljaki tief im Osten. "Einmal im Jahr trifft sich das Partnerschaftskomitee, um über vergangene Aktivitäten zu berichten und um Aussicht auf neu geplante Aktionen und Begegnungen zu geben", berichtet der städtische Partnerschaftsbeauftragte Markus Demmer. Dann kommen die Vertreter der jeweiligen Partnerschaften zusammen. "Die Beauftragten berichteten unisono über gute und rege Kontakte", so Demmer.

  • Über Pomezia berichtete Josef Bölle: "Im letzten Jahr besuchte unter anderem eine 40-köpfige Reisegruppe die italienische Partnerstadt." Mit einem umfangreichen Besuchs- und Ausflugsprogramm erkundeten die Gäste aus Singen die Stadt und ihre Umgebung. Aber auch die Italiener waren zu Gast. Das Singener MAC Museum zeigte im Mai letzten Jahres eine Ausstellung mit italienischen Oldtimern und zeitgenössischer Kunst. Die Ausstellung brachte nicht nur italienische Kunst und Oldtimer zusammen, sondern pflegte zudem eine besondere Verbundenheit zweier Regionen. Der ausgestellte Künstler Marcello Mondazzi lebt und arbeitet nämlich in Pomezia. Es gab ein italienisches Fest im MAC, organisiert vom Freundeskreis Pomezia. 2018 wird das 80-jährige Jubiläum der Gründung Pomezias auf der Agenda der Städtefreundschaft stehen.
    Der Freundeskreis in Singen arbeitet an Konzepten, wie man diesen Geburtstag würdig begehen kann.
  • Die Partnerstadt Celje machte Gerhard Bumiller zum Thema. Er gab einen Überblick über die gemeinsamen Aktivitäten. "Es hat rege Austauschbesuche zwischen der Hohentwiel-Gewerbeschule und Schulen aus Celje gegeben", berichtet Bumiller. Auch das Rote Kreuz und die Feuerwehr waren zu Gast in der slowenischen Stadt. Zum zweiten Mal habe man am Singener Martinimarkt teilgenommen und den Gästen Spezialitäten aus Celje präsentiert, betont Bumiller. Auch in diesem Jahr wolle man wieder mitmachen. Ende Mai wird eine städtische Delegation, angeführt von OB Bernd Häusler und Bürgermeisterin Ute Seifried sowie Vertreter vom Roten Kreuz, der Feuerwehr und den „Dramatischen Vier“ nach Celje reisen. Vom 19. bis 22. Oktober wird das Mandolinenorchester „Akkord“ und eine Delegation aus Celje in Singen zu Gast sein. Das Konzert des Orchesters wird am 20. Oktober in der Aula des Hegau-Gymnasiums stattfinden.
  • Die Verbindungen nach Kobeljaki, die ja zurzeit sehr stark durch die humanitären Hilfsaktionen geprägt werden, beleuchtete Peter Hänssler: "Eine große Sammelaktion wurde von der Familie Schaible betrieben. Beim Beladen des Lastwagens halfen übrigens zehn Flüchtlinge aus Eritrea mit." Auch wurde durch Spendengelder ein Ultraschallgerät für das Krankenhaus beschafft.
    Sämtliche Hilfstransporte in die Ukraine gestalteten sich angesichts der hohen bürokratischen Bestimmungen recht mühsam und aufwendig, wie Hänsler von Augenzeugen berichtet. Auch das zugesagte Feuerwehrfahrzeug, das nach Kobeljaki gebracht werden soll, wird wohl lange brauchen, bis es seinen Bestimmungsort erreichen kann, denn auch dabei scheint die ukrainische Bürokratie nicht ganz einfach zu überwinden sein, hieß es von Seiten der Stadtverwaltung.
  • Über die Aktivitäten mit La Ciotat berichtete Charlotte Villinger-Ménétré: "Die südfranzösische Stadt steht in regem Kontakt mit Singen und der regelmäßige Austausch von Schülergruppen funktioniere hervorragend", so ihre Bilanz. Besonders der Besuch der Ballettcompagnie aus La Ciotat im letzten Jahr, der mit einem fulminanten Auftritt in der Stadthalle seinen Höhepunkt fand, sei allen noch in lebhafter Erinnerung. Auch die Konzerte des Gitarrenensembles „Gitarrissimo“ sowie des Orchesters des Hegau-Gymnasiums und der Band „Ghostriders“ in La Ciotat kamen unglaublich gut dort an, erzählte Charlotte Villinger-Ménétré beim Treffen der Partnerschaftsbeauftragten im Rathaus. In diesem Jahr plane man mit dem Projekt „Envol“ einen Austausch von Jugendlichen, die drei bis sechs Monate in einer gemeinnützigen Institution in La Ciotat oder Singen arbeiten können.
    Gedacht ist an maximal sechs Jugendliche, die bereits ihren Schulabschluss haben und eine Zeit in Singen oder La Ciotat verbringen.

Der Austausch

  • Auslandserfahrungen der besonderen Art können Schulabgänger aus Singen mit dem neuen Programm "Envol" erleben. Ein Austauschprogramm mit der südfranzösischen Partnerstadt La Ciotat ist in Planung. Wer sich beteiligen will, kann sich bei der Stadtverwaltung anmelden.
  • In Singen sucht man derzeit nach geeigneten Unterkünften für die Jugendlichen aus Frankreich. Wer also ein Zimmer zur Verfügung stellen möchte, der kann sich melden.
  • Kontakt: Alexandra Wolf von der Stadtverwaltung, Tel. (07731)85-144, oder per E-Mail an: alexandra.wolf@singen.de