Mit Hobeln und Raspeln, aber auch mit der Kettensäge und dem Winkelschneider traktiert Andreas Rosenthal seine Schichtholzplatten, die er frei kombiniert und montiert. Darauf baut der Künstler mehrschichtig bis zu sieben Platten Lage um Lage seine Drucke zu komplexen Bildräumen auf. Mit der Ausstellung "Eingraben und Aufschichten. Drucke vom Holz" zeigt das Kunstmuseum eine konzentrierte Auswahl von Holzschnitten, Holzmontagen und Druckstöcken von Andreas Rosenthal, der zu den Erneuerern des zeitgenössischen Holzschnitts zählt.
"Jeder einzelne Gestaltungs- und Druckvorgang ist bei diesem Holzschneider und Holzdrucker ein offenes Experiment", erläuterte Museumsleiter Christoph Bauer bei der Vernissage. Die Idee sei stets im Zeichnerischen verwurzelt, sie müsse aber mit Kraft "durch das Material hindurch". Er zitierte Rosenthal: "Die Idee ist da, aber sie ist in Arbeit." In seinen Werken schließen sich abstrakte, figurative und auch gestische Zeichen und Chiffren zu variierten Tableaus und mehrteiligen Druckstöcken zusammen.
Die Größe der Arbeiten und die Farbgebung von zarten Pastelltönen bis zu einem kräftigen Rot beeindruckt ebenso wie die gezeigten Druckstöcke, von denen auch die fertigen Blätter zu sehen sind. In die Ausstellung mit einbezogen ist die tiefschwarze, monumentale Wand "Schaffhauser Horizont". Sie lässt anschaulich nachvollziehen, wie sich Rosenthal regelrecht in das Material hineingräbt und das Holz bis in die Tiefe sägt und hackt. Und vermittelt auch eine Vorstellung vom körperlichen Einsatz des Künstlers.
"Jedes Werk ist eine Entdeckung", so Bauer. Der Druckvorgang sei ein offener Prozess der Gestaltwerdung, in den Schicht für Schicht die Gedanken und Entscheidungen des Grafikers eingelagert seien.
Die Ausstellung ist bis zum 1. April zu sehen. Am 18. März, 11 Uhr, gibt es ein Künstlergespräch mit Andreas Rosenthal. Parallel zur Austellung zeigt das Kunstmuseum Drucke und Graphiken aus seiner Sammlung