Von der Raumsonde Voyager 1 aus 6,4 Milliarden Kilometer Entfernung aufgenommen, erscheint die Erde als winzig kleiner, blassblauer Punkt in der Unendlichkeit des Alls. Von diesem Foto der Nasa ausgehend, hat der Fotograf Florian Schwarz Bild für Bild immer näher auf den blassblauen Punkt gezoomt, bis dieser als farbige Fläche das gesamte Bildfeld ausfüllt. Diese vierteilige Bildserie ist eine der beiden Foto-Editionen des Projektes "deep dark – pale blue", die im Städtischen Kunstmuseum gezeigt wird, kombiniert mit Portrait-Fotografien von Menschen, die rund um die Teleskope leben.
Seit 2014 begleitet der mehrfach ausgezeichnete Fotokünstler Florian Schwarz aus der künstlerischen Perspektive ein gigantisches astronomisches Forschungsvorhaben, indem er die miteinander vernetzten Sternwarten in aller Welt aufsucht. "Florian Schwarz verbindet zwei Aspekte miteinander: Die visuelle Entdeckungsreise des Nachthimmels mit der Lebensweise der Menschen rund um die Teleskope", erläuterte Museumsleiter Christoph Bauer bei der Vernissage. Sein Projekt sei eine schöne Verbindung zwischen All und uns Menschen, die die Frage aufwerfe: "Was wissen wir über uns? Was eint und unterscheidet uns?"
Zu diesem Wissenschaft und künstlerische Fotografie vereinenden Projekt hat die Galerie Vayhinger aus Singen in Zusammenarbeit mit dem Kunstmuseum eine mehrteilige Foto-Edition herausgegeben. Von jeder Fotoreise wählt Schwarz ein Sujet aus und fasst die Arbeiten abschließend zur Serie "no deeper blue" zusammen.
Die ersten beiden Projektreisen führten den zwischenzeitlich in Stahringen lebenden Florian Schwarz nach Südafrika und Australien, im Oktober 2015 in die chilenische Atacama-Wüste, 2016 nach Hawaii. Observatorien in New Mexiko und Teneriffa werden folgen. Christoph Bauer bezeichnete es als ein beeindruckendes Projekt. Er lud die Besucher ein, sich an den beiden Editionen zu beteiligen und das Projekt zu unterstützen. Die Serie "no deeper blue" soll auf sechs Arbeiten anwachsen.