Singen – Mit Werken der Höri-Künstler aus der Sammlung und zeitgenössische aktuelle Kunst, darin eingebettet eine Fotoausstellung von Florian Schwarz und ein Block von 171 Pastoralen von Daniel Gallmann, zeigt das Städtische Kunstmuseum gleich vier Ausstellungen in den kommenden Sommermonaten. Damit gibt das Haus einen Einblick in die Sammlung und deren Pflege und gibt zwei Künstlern eine Plattform, ihre Arbeit zu präsentieren.

Unter den 80 gezeigten Arbeiten der Ausstellung „Exil am Bodensee. Die Künstler der Höri“ aus der Sammlung sind zahlreiche Neuzugänge und restaurierte Werke. Wie Catharina Scheufele vom Kulturbüro der Stadt bei der Eröffnung der Ausstellung mitteilte, gelte das Interesse nicht allein der klassisch-modernen Kunst, das Augenmerk sei auch auf unterschiedliche Positionen der heutigen Zeit gerichtet. Auch unter den Arbeiten der Ausstellung „Hier und Heute. Neue Kunst vom See“ befänden sich zahlreiche Leihgaben und Neuerwerbungen.

Die Unendlichkeit des Alls und die Wohnungen der Sternwarten-Nachbarn

Zwei zeitgenössische Positionen rückt die Schau besonders in den Fokus. Der Fotograf Florian Schwarz bereiste Sternwarten an weit entlegenen Orten der Welt und verbindet Wissenschaft und künstlerische Fotografie. Bildern aus der Unendlichkeit des Alls stellt Schwarz Fotografien der Menschen gegenüber, die im Umfeld der Sternwarten leben.

Zwischen Protest und Philosophie

Der Maler Daniel Gallmann führt zwei sich ständig wiederholende Motive in 171 Tafeln zusammen, die im Block eine Landschaft bilden. „langZeit“ ist der Titel dieser Präsentation, mit der sich der Künstler dem nach Neuerungen gierenden Kunstmarkt und Kunstbetrieb verweigert, wie Museumsleiter Christoph Bauer in seiner Einführung erläuterte. Im Sinne einer „Ästhetik des Unterlassens“ gesehen, stelle Gallmann Fragen nach dem menschlichen Handeln und Tun.

„Der rote Faden, der durch die vier Präsentationen geht, ist die Chance auf Verwandlung“, erklärt Bauer. Für ihn kann ein Kunstwerk ein Zeichen sein. Wenn wir es in produktiver Weise anschauen und intuitiv erfassen, würden wir uns selbst erkennen und die Möglichkeiten, in die uns das Leben hineingestellt hat.