Die Idee ist kühn, zugegeben. Ein Bild, Marktwert 60 000 Euro, für Singen zu erwerben. Die vier, fünf Leute, die dieses Thema verfolgen, darunter das Galeristen-Paar Helena und Werner Vayhinger und der Direktor des Kunstmuseums, Christoph Bauer, sind Profis genug, um zu wissen: Wo eine Idee, da ist auch ein Weg.
Vor allen Dingen: Bei dem Bild handelt es sich nicht um ein beliebiges Werk, sondern um eine meisterhafte Interpretation des „Hegau“ durch den in Langenrain (Bodanrück) lebenden Matthias Holländer. Der 62-Jährige hat einen exzellenten Ruf. Er studierte Malerei in Wien, unter anderem bei dem phantastischen Realisten Rudolf Hausner. Holländer bedient sich in seinem Oeuvre verschiedener Techniken. Gemeinsam ist den Arbeiten der fotorealistische Zugriff. Das Werkverzeichnis umfasst 250 Arbeiten. Seine Bilder werden regelmäßig im In- und Ausland gezeigt. Der Überzeugungsarbeit von Christoph Bauer ist eine erste Anzahlung über 30 000 Euro für „Hegau“ zu verdanken, an dem der Künstler zwei Jahre lang gearbeitet hat. Auch OB Bernd Häusler öffnete die Börse für das Werk, das im Kunstmuseum im Eingangsbereich ausgestellt wird, sichtbar auch von der Ekkehardstraße her. Mit einer Lesung mit Alissa Walser, die sich mit der Bilderwelt von Holländer beschäftigt hat, warben die Initiatoren für ihr Projekt. Dabei wurden auch zwei verschiedene, limitierte Reproduktionen des „Hegau“-Bildes vorgestellt.
Seit der Lesung sind elf Grafiken verkauft worden, wie Bauer berichtet. Er wünscht sich, dass der eine oder andere Kunstfreund, der nach einem Weihnachtsgeschenk sucht, den Weg ins Museum wagt und zuschlägt: „Aus Liebe zur Kunst und aus Liebe zu Singen“, wie der Museumsdirektor schmunzelnd anfügt. Bauer will im nächsten Jahr die Werbemaschine für den Verkauf der Editionen anwerfen – aber vielleicht ist es ja gar nicht mehr nötig...
Weitere Informationen unter Telefon 07731-85-270 oder unter: www.kunstmuseum@singen.de