Katja Fuchs

Lange Tischreihen waren im Bürgersaal des Rathauses aufgebaut worden und sie waren mit den verschiedensten Dingen bedeckt. Von Kleidung, Kinderspielzeug und Büchern über Taschen, Brillen und Echtschmuck, bis hin zu Werkzeugen, darunter sogar eine Axt und eine Kreissäge, gab es kaum etwas, das nicht vertreten war. An der Wand hinter den Tischen reihten sich etliche Fahrräder, die teilweise noch sehr neu aussahen. Alles war bereit für eine Versteigerung.

Es handelte sich um Gegenstände, die in Singen verloren gegangen oder vergessen worden waren. „Es finden jedes Jahr zwei Fundsachenversteigerungen statt“, erklärte Virginia Brügel, Leiterin des Bürgerzentrums. „Die Erlöse der Versteigerungen fließen in die Stadtkasse und kommen somit wieder der Allgemeinheit zugute.“

Teilweise ist kaum zu glauben, was in Singen so alles verloren wird. Über manche Gegenstände ließ sich nur schmunzeln, so waren unter den Fundsachen auch eine Flöte, ein Handtrainer, eine gültige Stadtbuskarte und ein Trompetenzug zu finden, aber auch gefüllte Einkaufstaschen werden hin und wieder vergessen. „Viele der Dinge stammen aus Turnhallen, Bussen oder von Einzelhändlern, die so manches bei uns abgeben“, erklärte Virginia Brügel. Pech für die Unglücklichen, die ihre Wertsachen verloren und es versäumt haben, sie beim Fundbüro abzuholen, Glück für die Besucher der Versteigerung.

Auf jedem Platz lag ein großes Schild mit einer Nummer darauf. Nach einer halben Stunde Besichtigungszeit ging es los mit dem Bieten. Die Besucher brauchten eine Weile, um aufzutauen, doch schon nach kurzer Zeit wurden fleißig die Schilder gehoben. Bei der Kleidung wurden ganze Sammlungen im Cent-Bereich veräußert, im Gegenzug dazu lagen die Startgebote bei den Uhren zum Teil bei über 80 Euro. „Den größten Gewinn bringen in der Regel die Fahrräder“, so Virginia Brügel. Manch ein Besucher machte an diesem Tag unvergleichliche Schnäppchen, aber auch wer es diesmal versäumt hat, muss sich nicht ärgern. Die nächste Versteigerung findet bereits am 7. Oktober statt.