„Mir geht es gut. Ich habe keinerlei Symptome. Das führe ich darauf zurück, dass ich dreifach geimpft bin“, berichtet Bürgermeister Wolfgang Zoll. Am Mittwochvormittag habe er nach zwei positiven Schnelltests im Rathaus dann noch einen PCR-Test machen lassen, das Ergebnis hiervon steht noch aus.
„Ich bin froh, dass ich geimpft bin“, so der Bürgermeister. Deshalb habe er auch keine Ängste, dass er schwer erkranken könnte. „Dazu geht es mir viel zu gut.“ Aber: „Es ist schon ein merkwürdiges Gefühl.“ Er arbeite nun von zu Hause aus. Wenn der PCR-Test negativ ausfallen würde, könnte er sofort wieder ins Rathaus, erklärt Zoll.
Ansonsten müsse er zehn Tage in Quarantäne bleiben, beziehungsweise könnte sich in sieben Tagen frei testen, wenn er symptomfrei bleibe. „Ich bin guter Dinge, dass ich in einer Woche wieder im Dienst sein kann.“ Eigentlich ist am Montag, 7. Februar, eine Gemeinderatssitzung angesetzt. Er sei noch am Abklären mit den Räten, ob diese auf 14. Februar verschoben werden könne.
„Ich weiß nicht, wo ich mich angesteckt haben könnte“, erklärt Wolfgang Zoll. Der Routine-Schnelltest am Montag sei negativ gewesen. Danach habe er an diesem Tag eine Ortsbegehung mit einigen Teilnehmern gehabt, die nun über seine Infektion informiert worden seien.
Zoll: „Im Moment rollt die Welle“
Am Dienstag habe er im Rathaus mit drei Personen Kontakt gehabt – natürlich mit Maske und Abstand. Aber die Betreffenden seien geboostert und negativ getestet, müssten also nicht in Quarantäne. Im Rathaus würden alle Mitarbeiter regelmäßig getestet. Dort habe es in jüngster Zeit keine Corona-Fälle gegeben. In der Gemeinde haben sich zuletzt wie in vielen Kommunen allerdings die Fälle gehäuft. „Im Moment rollt die Welle“, so Zoll.
Aktuell gibt es laut Landratsamt 106 infizierte Reichenauer, allein 73 kamen in den vergangenen sieben Tagen dazu (Stand: 2. Februar, 12 Uhr). Damit liege die Gemeinde im statistischen Mittel, bilanziert Zoll. Von schweren Verläufen oder gar Todesfällen in der Gemeinde sei ihm nichts bekannt. „Was nicht heißt, dass das Ganze überwunden ist. Man muss aufmerksam bleiben.“ Er denke zudem, dass die zuletzt gesunkene Nachfrage nach Impfungen wieder steigen werde, wenn der Totimpfstoff verfügbar sei. Denn manche ließen sich bisher nicht impfen, weil sie skeptisch seien gegenüber den mRNA-Vakzinen als „vermeintlichen Eingriff in die DNA“.
Mitarbeiterin Diana Schlegel erklärt, dass es trotz der stark steigenden Zahlen aktuell keine Ausbrüche in den Schulen oder Kindergärten gebe. Auch im Kinderhaus Käppele, wo es vor ein paar Wochen eine Häufung der Fälle gab, sei es derzeit ruhig und Normalbetrieb. In allen Einrichtungen würden regelmäßig Schnelltests gemacht. Die Verwaltung kläre derzeit ab, ob man auf Pool-Tests umsteigen könne.