Das berichtet die Radolfzeller Stadtverwaltung in einer Pressemitteilung. Beschlossen worden sei die Unterstützung von den Mitgliedern des Kreistages – unter der Prämisse, dass die Einrichtung ihr Abrechnungssystem optimiert. Die Förderung erfolge mittels eines nachlaufenden Defizitausgleichs im Folgejahr. Das Defizit ist dabei jährlich nachzuweisen. „Wir freuen uns über die Zusage des Landkreises, der Radofine in den nächsten zwei Jahren die dringend benötigte finanzielle Hilfe zukommen zu lassen“, wird Oberbürgermeister Simon Gröger in der Mitteilung zitiert.

Träger des Gesundheitszentrums ist der Spitalfonds Radolfzell, der den Aufbau der Einrichtung bis Ende Juni 2022 mit Fördergeldern des Landes und eigenen Mitteln finanziert hat und seither für sämtliche Kosten des laufenden Betriebes aufkommt. Da der Spitalfonds jedoch aktuell mit hoher Priorität den Neubau seines bestehenden Pflegeheimes auf der Mettnau finanzieren müsse, sei es ihm nicht mehr möglich, die finanzielle Last für das Gesundheitszentrum alleine zu tragen, so die Stadtverwaltung. Zumal das Gesundheitszentrum nicht nur für Radolfzell, sondern für den gesamten Landkreis eine wichtige Säule in der Gesundheitsversorgung darstelle.

In den Räumen der Einrichtung werde für junge Familien aus dem gesamten Landkreis eine niedrigschwellige und wohnortnahe Hebammenversorgung im Rahmen des Betreuungsbogens der Hebammenberufsordnung angeboten. Dazu gehören alle Leistungen für die Zeit vor und nach der Geburt eines Kindes, die Vermittlung von Informationen und die Beratung bei der Familienplanung, die Schwangerschaftsbetreuung, sowie die Wochenbettversorgung und Stillberatung bis zum Ende der Stillzeit. „Besonders für sozio-ökonomisch benachteiligte Frauen und Frauen mit Migrationshintergrund ist die Radofine ein wichtiger Anker und eine wertvolle Unterstützung“, wird Bürgermeisterin Monika Laule zitiert. Geplant ist zudem, die Radofine zukünftig um ein Geburtshaus zu erweitern und damit in eine Hebammengeleitete Einrichtung (HGE) zu verwandeln. Für den Ausbau spreche unter anderem die zentrale Lage im Landkreis sowie die gute Erreichbarkeit durch öffentliche Verkehrsmittel.