Natalie Reiser

Über 2000 gebührenpflichtige Parkplätze gibt es rund um die Radolfzeller Innenstadt. Einen Euro kostet eine Stunde Parken seit dem 1. August auf allen öffentlichen Parkplätzen. Je nach Parkzone kann man sein Auto eine, vier oder 24 Stunden stehen lassen. Vor dem Bahnhof oder vor der Post gibt es kostenfreie Parkplätze mit einer Höchstparkdauer von 15 Minuten. Doch kann man sich die Parkgebühr auch schenken, wenn man einige Minuten Fußmarsch investiert, um Erledigungen oder einen Bummel in der Innenstadt zu machen? Wo kann man noch kostenlos parken? Und wie weit läuft man von dort in die Innenstadt?

Eine Recherche auf dem Fahrrad, einmal um den Altstadtkern herum, hat ergeben: Die markierten Parkflächen in der Schwertstraße sind der Spitzenreiter, möchte man die Parkgebühr von mindestens einem Euro umgehen. Nur 280 Meter muss man von hier aus die Untertorstraße entlanglaufen, um den östlichen Eingang an den Stadtwerken vorbei in die Poststraße oder zum Forsteibrunnen zu erreichen. Parkt man eher am nördlichen Rand der Schwertstraße und geht die Bismarckstraße entlang in die Innenstadt, dann wird der Fußmarsch nur um etwa 70 Meter länger. Vom Nordwesten aus kommend sieht die Lage ähnlich aus. Hier trennen nur 350 Meter die erste freie Parkmöglichkeit vom Eingang in den Innenstadtkern. Etwas versteckt westlich neben dem Messeplatz liegt die Friedrichstraße. Und hier kann tatsächlich kostenlos geparkt werden – kurioserweise in direkter Nachbarschaft zu den 350 gebührenpflichtigen Parkplätzen des Messeplatzes.

Kommt man von Norden über die Schützenstraße nach Radolfzell, dann liegen die ersten kostenlosen Parkplätze in der Ratoldusstraße und ihren Seitenstraßen. Von hier aus sind es etwa 450 Meter bis in die Innenstadt. Noch ein wenig weiter muss man laufen, wenn man sein Auto auf der Mettnau parken möchte ohne Geld zu investieren. Vom ersten kostenlosen Parkplatz in der Scheffelstraße sind es 700 Meter bis zum Obertor, von der Strandbadstraße aus circa 800 Meter. Doch einen Vorteil bergen diese Stellplätze: Macht man noch einen Schlenker über die Promenade und biegt beim Bahnhof in die Stadt, dann kann man seine Lungen vor dem Einkauf mit ein bisschen Seeluft füllen.

Fazit: Nähme man den Bahnhof als Mittelpunkt eines Kreises an, dann sind die Parkscheinautomaten „relativ gerecht“ in einem Radius von 600 bis 800 Metern um den Innenstadtkern verteilt. Weiter außerhalb darf kostenlos in markierten Parkbuchten oder auch ganz frei geparkt werden. Eine Ausnahme gibt es für Fahrer von E-Autos. Denn elektrische Mobile mit einem E-Kennzeichen parken auf allen öffentlichen Parkplätzen innerhalb der angegebenen Parkdauer frei. Damit wolle man in Radolfzell die E-Mobilität unterstützen, heißt es in dem Informationsblättern der Stadt zum „Parken in Radolfzell am Bodensee“. Es genügt, im E-Auto eine Parkscheibe auszulegen.

 

Zur Serie

Mit unserer Serie „Parken in Radolfzell“ wollen wir verschiedene Fragestellungen nachgehen, die im Zusammenhang mit dem neuen Parkraumkonzept der Stadt aufgetaucht sind. Dazu gehören die Themen „Wie und wo die Anwohner der Innenstadt parken und wie die Dauerparkscheine funktionieren“ oder „Wo die Mitarbeiter der Unternehmen ihr Auto abstellen?“. Anregungen, Hinweise und Reaktionen zu diesem Themenbereich nehmen wir gerne entgegen, die E-Mail-Adresse lautet: radolfzell.redaktion@suedkurier.de