Es klingt wie eine Szene aus einem Spielfilm: Ein silberner Kastenwagen mit abgeklebten Seitenscheiben hält am Straßenrand in der Nähe von spielenden Kindern. Darin sitzen drei Männer mit Kapuzen und Corona-Masken. Zwei davon steigen aus und verfolgen die Kinder. Als diese laut anfangen zu schreien, nehmen die Männer Reißaus.

Derzeit macht in den sozialen Netzwerken genau diese Geschichte die Runde. Sie soll sich angeblich am Samstagnachmittag in der Nähe des Feuerwehrhauses in Mühlingen ereignet haben. Die Mutter eines der Kinder soll noch ein Überlinger Kennzeichen an dem Kastenwagen erkannt haben.

Das könnte Sie auch interessieren

Ähnliche Berichte aus Pfullendorf

Soweit die Geschichte. Doch die Polizei hat große Zweifel am Realitätsgehalt dieser Erzählung, wie Dieter Popp von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Konstanz auf Nachfrage des SÜDKURIER erklärt. „Die Ermittlungen in dem Fall laufen gerade noch, auch in Zusammenarbeit mit den Kollegen aus Überlingen“, sagt Popp. So würden etwa die Hinweise zum Kennzeichen noch überprüft.

Das könnte Sie auch interessieren

Dennoch habe man bisher nicht verifizieren können, ob es bei den Schilderungen um einen tatsächlichen Vorfall oder mehr um eine blühende Fantasie gehe, macht Popp deutlich. Er verweist dabei auf einen sehr ähnlichen Fall, der sich erst vor wenigen Tagen in Pfullendorf ereignet haben soll.

Eine Geschichte stellt sich als erfunden heraus

Auch dort war die Rede von einem silbernen Kastenwagen mit Überlinger Kennzeichen und drei maskierten Männern. Gleich mehrere Vorfälle wurden in diesem Zusammenhang gemeldet, von denen sich laut SÜDKURIER-Informationen mindestens eine als frei erfunden herausgestellt hat.

Das könnte Sie auch interessieren

Dieter Popp erklärt, dass sich entsprechende Berichte immer sehr schnell über soziale Netzwerke verbreiten und mitunter neue Berichte befeuern. Es komme häufig vor, dass solche Geschichten weitergetragen werden und andernorts als angebliche neue Fälle auftauchen.

Ermittlungen zu Mühlinger Fall laufen noch

Die Ermittlungen zu der Geschichte aus Mühlingen laufen dennoch weiter, erklärt Popp. Gesicherte Fakten lägen indes noch nicht vor. Aus diesem Grund sei die Polizei damit bislang noch nicht an die Öffentlichkeit gegangen. Man wolle vermeiden, dass die Gerüchteküche weiter angefeuert werde. „Wenn wir gesicherte Fakten zu solchen Fällen haben, berichten wir auch darüber“, beteuert Popp.