Eine Eidechse huscht über den Fußweg zur Burgruine Mägdeberg, die ersten Frühblüher zaubern Farbtupfer zwischen das von Moos und Flechten bewachsene Geröll und der Waldboden ist von Bärlauch bedeckt.
Wer sich vor dem Burgeingang umdreht, blickt über blühende Obstwiesen bis zum See und den Alpen. Der ganze Hegau liegt dem Mägdeberg zu Füßen. Und so ähnlich klingt auch das Motto der Gemeinde Mühlhausen-Ehingen: Den Hegau vor der Tür.
Eigentlich sollte Ruine wieder zugänglich sein
Damit der Hausberg der Gemeinde auch in Zukunft Wanderer mit seiner Idylle locken kann, wurde bereits im Januar angekündigt, dass das Tor der Burganlage saniert wird. Bereits in der zweiten Februarhälfte starteten die ersten Sanierungsmaßnahmen. Der Rest der Baumaßnahmen sollte bis Ende März stattfinden.
„Jetzt ist der Zeitplan völlig durcheinander“, bedauert Bürgermeister Patrick Stärk beim Ortstermin zusammen mit Alt-Bürgermeister Hans-Peter Lehmann. Auf dem Plan steht die Sanierung des Torbogens schon lange. Bereits 2002 hatte der damalige Eigentümer Axel Graf Douglas in Absprache mit dem Denkmalschutz eine Holzstütze anbringen lassen. „Und wie so oft, hat das Provisorium lang gehalten“, schmunzelt Lehmann.
Verein kümmert sich um die Ruine
Mit der Gründung des Vereins Freunde des Mägdeberg kam wieder Bewegung in die Angelegenheit. Ziel des Vereins war es, den Berg wieder in den Mittelpunkt zu stellen, sauber zu halten und die Burganlage wo nötig zu sanieren. Die inzwischen morschen Holzstützen sollten entfernt, die Toranlage restauriert werden.

„Das war aber nur mit Fördermitteln möglich“, so Lehmann. Mit Landes- und Bundesmitteln sowie Geldern von Sponsoren, dem Verein, der Gemeinde und dem Eigentümer konnte grünes Licht für die Maßnahme gegeben werden.
Problem sorgt für Verzögerung
„Aber wenn man etwas Altes saniert, stößt man oft auf unangenehme Überraschungen“, schildert es der Alt-Bürgermeister. Beim Rückbau des Wehrgangs habe sich herausgestellt, dass die Sicherung so wie geplant nicht dauerhaft funktioniere, schildert Bürgermeister Stärk. Der Wehrgang war ursprünglich schmaler und lastete mit doppelter Breite über dem Torbogen.
Es brauche eine Unterfangung durch Stahlträger, die verhindert, dass etwas ins Rutschen gerät. Diese sei auch vom Denkmalamt genehmigt worden. Obwohl Stahl derzeit rar ist, habe die Gemeinde dank eines der Kommune verbundenen Herstellers welchen bekommen.
Durch die notwendig gewordenen Neuberechnungen sei das Projekt nun etwas verzögert, schildert Stärk. Aber nur so werde die Statik für die kommenden Jahrzehnte gesichert. Stärk: „Ziel muss es sein, dass unser Wahrzeichen geöffnet bleibt“.