Einen weiten Anfahrtsweg zu seinem Prozess vor dem Amtsgericht Konstanz wegen des Diebstahls von vier Außenbordmotoren hatte ein 39-jähriger Mann. Beamte des Polizeipräsidiums Einsatz in Göppingen holten den Beschuldigten in Bukarest ab, schreiben Staatsanwaltschaft und Wasserschutzpolizei Konstanz in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Vorausgegangen waren hartnäckige internationale Ermittlungen. Der polizeilich bislang unbekannte Mann wurde rechtskräftig wegen Bandendiebstahls zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und sechs Monaten ohne Bewährung verurteilt.
Seinen Anfang nahm das Geschehen bereits am 18. Dezember 2018 in Allensbach. Dort wurden nach Angaben der Polizei an der Schiffslände an Fischerbooten vier Außenbordmotoren im Gesamtwert von 10.000 Euro entwendet. Ein ebenfalls gestohlenes Motorboot entdeckte die Polizei später am Untersee.
Einer der Verdächtigen wurde in Rumänien gefasst
Der Ermittlungsdienst der Wasserschutzpolizei Konstanz sei in Zusammenarbeit mit Fahndern aus Bayern, Österreich und Ungarn auf drei Rumänen gestoßen, die als dringend tatverdächtig eingestuft wurden. Der entscheidende Hinweis, dass das Trio die Diebstähle in Allensbach verübt haben soll, kam vom Landeskriminalamt Stuttgart. Dort seien parallel Abklärungen gegen die Drei gelaufen.
Nachdem die Staatsanwaltschaft Konstanz einen Europäischen Haftbefehl gegen drei Verdächtige beantragt hatte, wurde einer von ihnen Anfang September 2019 in Rumänien zur Auslieferung nach Deutschland inhaftiert. Bis zu seiner Verurteilung saß er in Deutschland in Untersuchungshaft. Die Polizei berichtet erst jetzt von der Verurteilung im März, weil nach seinen beiden Mittätern weiterhin international gefahndet werde.
Immer wieder ein Ziel von Außenborder-Dieben
Allensbach und die Höri wurden nach Angaben der Polizei in den vergangenen Jahren immer wieder von professionellen und gut organisierten Dieben von Außenbordmotoren heimgesucht. Deshalb bittet die Polizei um sofortige Mitteilung bei verdächtigen Wahrnehmungen. Erfahrungsgemäß kundschafteten die Diebe ihre Tatorte vorher aus und machten auch Fotos. So auch im obigen Fall.
So kann man sich vor Dieben schützen
Seinen Außenborder nur mit einem Vorhängeschloss zu sichern, reicht nach Erfahrung der Polizei nicht aus. Tobias Armleder von der Konstanzer Wassserschutzpolizei rät eher zu Schraubensicherungen wie im Autobereich bei hochwertigen Rädern. Sie seien nur schwer und mit Spezialwerkzeug zu überwinden. Da die Diebe am Tatort aber schnell und effizent arbeiten wollten, sei der Faktor Zeit ein Vorteil für die potenziellen Opfer. Je länger die Diebe bräuchten, desto eher könnten sie entdeckt werden.
Eine weitere Möglichkeit, Dieben das Leben schwerer zu machen, bietet die Wasserschutzpolizei an: Sie graviert auf Wunsch eine Kennung an den Außenbordmotor. Selbst wenn Diebe sie zu entfernen versuchen, bestehe immer noch eine gute Chance für die Ermittler, einen gestohlenen Motor seinem rechtmäßigen Eigentümer zuordnen zu können. Kontakt zu den Dienstzeiten per Telefon: (0 75 31) 5902 300.