Als die Band „Wilde Engel“ am Samstagabend ihren letzten Song auf der Bühne des Wollmatinger Dorffests spielt, singen die Besucher vor der Bühne nochmals lauthals den Refrain mit: „Don‘t stop believin‘, hold on to that feelin‘.“ Dieser positive Moment aus dem Klassiker von „Journey“ spiegelt die Stimmung des harmonischen Dorffests wider. Bis in die laue Septembernacht hinein wird gemeinsam gefeiert, geplaudert und gelacht.
Für Maria Steinhart, Sängerin der „Wilden Engel“, ist der Auftritt in Wollmatingen immer etwas Besonderes. „Wir kommen gerne hierher“, sagt sie. „Das Publikum ist bunt gemischt und alle feiern harmonisch miteinander.“ Normalerweise tritt ihre Band eher in Festzelten auf, aber „die Bühne unter freiem Himmel und bei so tollem Wetter ist einfach grandios“, schwärmt Steinhart.
Auch die Anwohner sind begeistert vom Fest
Auch die Anwohner sind aktiv in das Fest eingebunden. Der Vorgarten von Ute Stölzle grenzt direkt an den Engelsteig. Vor Jahren beschloss sie kurzerhand, ihren Gartenweg einfach in das dreitägige Fest zu integrieren. So stehen dort nun Bierbänke mit bunten Tischdecken, liebevoll mit Blumen, Teelichtern und Laternen dekoriert.
„Das Dorffest ist eine ganz besondere Zeit und wir machen es uns immer richtig schön. Wir sitzen immer bis spät in die Nacht mit Freunden und Nachbarn zusammen, aber auch alle andere sind bei uns willkommen“ erklärt sie. „Sowas gibt es nur in Wollmatingen“, und mit Blick auf die Weinflasche fügt sie hinzu: „Natürlich mit Konstanzer Wein.“

Diese Meinung teilt auch der Konstanzer CDU-Bundestagsabgeordnete Andreas Jung, der während der parlamentarischen Sommerpause in Berlin gerne zum Wollmatinger Dorffest kommt. Am Mittag hatte er noch die Hochzeit von CDU-Paar Tilman Kuban und Dominique, geborene Emerich, auf der Reichenau besucht. Am Abend genießt er beim Dorffest die Atmosphäre. „Hier ist der dörfliche Charakter noch intakt und die Vereine packen gemeinsam an,“ betont er.
„Ich komme nächstes Jahr auf jeden Fall wieder“
Lena Müller ist zum ersten Mal auf dem Wollmatinger Dorffest. Die 31-Jährige ist beeindruckt vom kulinarischen Angebot an den Ständen und teilt sich die Portionen mit ihrer Begleitung. „Damit ich möglichst viele Gerichte probieren kann“, sagt sie. Ihr Fazit ist kurz und knapp: „Super Stimmung, tolles Fest, gutes Essen und nette Leute. Ich komme nächstes Jahr auf jeden Fall wieder.“

Cindy Krüger kommt aus Litzelstetten und war schon einige Male auf dem Dorffest. Dieses Jahr passt das Datum perfekt, denn sie feiert ihren 20. Geburtstag. Den Abend verbringt sie mit ihren Freunden Victoria Munt und Benjamin Schert auf dem Engelsteig.

Da es eines der letzten Feste am Ende des Sommers ist, möchten sie die angenehmen Temperaturen nochmals nutzen. „Wir essen jetzt einen Gyrosteller und trinken ein Glas Wein und gehen dann Richtung Bühne, um zu tanzen und zu feiern.“

Jung und Alt der Wollmatinger Vereine packt mit an
Ähnliche Pläne haben auch Leni Bernet und Nina Orthmann, sobald ihre Schicht am Stand des Wollmatinger Musikvereins beendet ist. Mit einem freundlichen Lächeln reichen sie kräftig duftende und großzügig gefüllte Teller mit Kässpätzle über die Theke. „Wir helfen zum ersten Mal mit und es macht richtig Spaß, auch wenn es ziemlich anstrengend ist“, erklären die beiden 16-Jährigen.
Währenddessen stehen Kristof Eichhorn und Marco Hotz an der großen Bratpfanne im Hintergrund. Sie haben schon Erfahrung aus den letzten Jahren und sind ein eingespieltes Team. „Das Wichtigste ist die richtige Würze und dass nichts anbrennt, genau wie im echten Leben“, sagt Eichhorn gut gelaunt.

Viel Zeit haben Leni und Nina nicht zur Erholung, denn am Sonntagvormittag spielen sie Trompete und Klarinette mit der Jugendkapelle zum Frühschoppen, bevor das harmonische Fest für dieses Jahr sein Ende findet.