Gleich zwei Frauen sind in den vergangenen Tagen Opfer einer neuen Telefon-Betrugsmasche geworden. Wie das Polizeipräsidium Konstanz mitteilt, wurden die beiden Frauen dabei jeweils um mehrere tausend Euro gebracht. Die Betrüger hatten sich in beiden Fällen im Messenger-Dienst WhatsApp jeweils als naher Verwandter ausgegeben.
Falscher Neffe
In einem Fall wurden am vergangenen Donnerstag, 21. April, einer 58-Jährige mehrere tausend Euro abgezockt. Die Betrüger gingen laut Polizei wie folgt vor: Zuerst erhielt die 58-Jährige einen Anruf, vermeintlich von ihrer Schwester. Diese behauptete am Telefon, dass der Neffe ein neues Handy besitze und gab der Frau die neue Nummer.
Die Geschädigte nahm in der Folge über WhatsApp Kontakt zu ihrem „Neffen“ auf, der sie um die Überweisung eines vierstelligen Betrags bat. „Nichts ahnend Opfer eines Betruges zu werden, überwies die 58-Jährige in den nächsten beiden Tagen insgesamt drei Mal einen vierstelligen Betrag an die Betrüger“, ist in der Polizeimeldung zu lesen. Erst als sie über die alte Nummer Kontakt zu ihrem Neffe aufnahm, flog der Schwindel auf. Unsicher ist, ob das Geld wieder beschafft werden kann.
Am Montagabend wurde eine 60 Jahre alte Frau Opfer desselben Tricks. Die Betrüger ergaunerten laut Polizeiangaben knapp 2.000 Euro. Dabei erhielt das Opfer am Montag eine WhatsApp-Nachricht von einer ihr unbekannten Nummer. Der Absender gab sich als die Tochter der 60-Jährigen aus. Sie täuschte vor, ihr Handy sei defekt, weshalb sie ein altes Telefon mit neuer Nummer nutze.
Der Betrüger täuschte daraufhin eine Notlage vor und bat um eine Überweisung von knapp 2.000 Euro über eine mitgeschickte Bankverbindung. „In dem Glauben, ihrer echten Tochter in der Not zu helfen, überwies die Frau den geforderten Betrag in Echtzeit auf das angegebene Konto“, so das Polizeipräsidium Konstanz. Erst später wurde die 60-Jährige gewahr, Opfer eines Betrugs geworden zu sein. Der gezahlte Betrag ist vermutlich verloren.
Was die Polizei rät
Die Betrugsvariante über falsche WhatsApp Nachrichten ist eine weitere Masche, mit der Telefonbetrüger versuchen, ihre Opfer um ihr Geld zu bringen. Immer wieder warnen die Beamten auch vor sogenannten Schockanrufen, dem bekannten Enkeltrick oder dem „falschen Polizisten“, bei dem sich der Betrüger als Polizeibeamter ausgibt.
Die Polizei rät, bei Nachrichten von unbekannten Nummern besonders wachsam zu sein. Als erstes sollten Angerufene oder Angeschriebene über die bekannte Nummer des mutmaßlich nahen Verwandten Kontakt zu diesem aufnehmen. Darüber hinaus sei es wichtig, sich am Telefon nie unter Druck setzen zu lassen oder gar direkt Überweisungen zu tätigen. Weitere Verhaltenstipps und Hinweise finden Sie unter www.polizei-beratung.de.