Konstanz hat vor allem den Ruf einer Touristen- und Handelsstadt, wie der Wirtschaftsexperte Roland Scherer von der Universität St. Gallen unlängst diagnostizierte. Tatsächlich sind die Einnahmen aus der Gewerbesteuer – auch wenn man die Corona-Effekte beiseitelässt – in den vergangenen fünf Jahren in eher bescheidenem Maß gestiegen.

Dass mehr Geld in die Stadtkasse fließt, liegt nicht in erster Linie daran, dass es mehr oder profitablere Unternehmen in Konstanz gäbe, sondern ist in der Erhöhung des Steuersatzes begründet, die der Gemeinderat in einer ziemlich dramatischen Finanzkrise beschlossen hat. Über längere Zeit mussten sich Stadträte als Krisenteam verstehen, nachdem deutlich wurde, dass der Stadt pro Jahr 15 Millionen Euro fehlen. Eine Antwort darauf waren die stärksten Steuererhöhungen seit vielen Jahren. 

Doch es gibt auch Versuche, den Wirtschaftsstandort Konstanz voranzubringen – das Technologiezentrum ist an die Bücklestraße umgezogen und kann jungen Firmen dort ganz neue Möglichkeiten bieten. Und gemeinsam mit beiden Hochschulen, Universität wie HTWG, will die Stadt ihre Kooperationen ausbauen. Auch das soll den Standort voranbringen.

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Mit die größten Investitionen gab es allerdings in dem Bereich, in dem vergleichsweise wenige neue hoch qualifizierte Arbeitsplätze entstehen: Aus dem Boden geschlossen sind zuletzt vor allem Hotels, und weitere Projekte sind in Planung.

Dass sich der neue Gemeinderat dagegen nochmals mit einer größeren Industrieansiedlung beschäftigen wird, gilt als eher unwahrscheinlich – dafür hat Konstanz schlicht keine freien Flächen. So ruhen die Hoffnungen vor allem auf Gründungen im Umfeld der Hochschulen.

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Manche haben sich zu maßgeblichen Wirtschaftsfaktoren in Konstanz entwickelt und sind Unternehmen geworden, die gute Arbeitsplätze bieten und einen Mehrwert schaffen. Hier sollen auch die Initiativen Biolago, Solarlago und Cyberlago helfen, drei maßgeblich von der Stadt Konstanz geförderte Netzwerke, die Unternehmen der Biotechnologie/Pharmabranche, im Bereich erneuerbare Energie sowie Informationstechnologie vernetzen.

Zukunft der Wirtschaft in Konstanz: So wollen sich Parteien und Gruppierungen dafür einsetzen

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Dr. Dorothee Jacobs-Krahnen (Freie Grüne Liste/Grüne) dazu: „Eine nachhaltige, innovative Wirtschaftspolitik macht unsere Stadt zukunftsfähig, gibt Betrieben eine langfristige Perspektive und schafft sichere Arbeitsplätze.“ | Bild: Inka Reiter/FGL
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Jan Welsch von der SPD Konstanz erklärt: „Wir unterstützen Handwerk, Dienstleistungen und Handel bei der Gewinnung der Fachkräfte von morgen mit dem Bau eines Wohnheims für Auszubildende.“ | Bild: Fiona Mentzel/SPD
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*Die Gruppierung KN kommt hat den Beitrag anonym eingereicht. Sie möchten ein Programm zur Unterstützung lokaler Unternehmen und Start-ups einrichten – durch Beratung, Netzwerke und finanzielle Anreize. | Bild: M-SUR - stock.adobe.com
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Wolfgang Himmel (Junges Forum Konstanz) schreibt: „Vernetzung, Digitalisierung und clevere Logistik sind überlebenswichtig und uns ein großes Anliegen. Das sichert hohe Wertschöpfung auf wenig Fläche.“ | Bild: Anna Glad/JFK
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Dr. Albrecht Barthels (CDU Konstanz) meint: „Handwerk und die Industrie benötigen Wohnraum für ihre Mitarbeiter. Bereits beschlossene Bauprojekte müssen viel zügiger angegangen und umgesetzt werden.“ | Bild: Milena Schilling/CDU
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Dr. Ann-Veruschka Jurisch (FDP) formuliert: „Ohne Wirtschaft ist alles nichts! Die Finanzlage, und damit die Handlungsfähigkeit unserer Stadt, bestimmt sich maßgeblich über die Gewerbesteuereinnahmen.“ | Bild: Philipp Uricher/FDP
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Jürgen Faden (Freie Wähler Konstanz) schreibt: „Uns liegt das Wohlergehen der Konstanzer Unternehmen am Herzen. Wir setzen uns für den Erhalt und den Ausbau von Arbeitsplätzen ein.“ | Bild: Sybille Wiens/FWK
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Ryk Fechner (Linke Liste Konstanz) erklärt: „Wer von der Hände Arbeit lebt, wird aus der Stadt verdrängt. Deshalb setzen wir uns für eine Stärkung von Gewerkschaften und Betriebsräten ein.“ | Bild: Privat/LLK
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