Hier steht der Verkehr so gut wie nie still: Von der Fahrradbrücke bis zur Schänzlebrücke verläuft auf der Reichenaustraße einer der meist befahrenen Straßenabschnitte in Konstanz. Unter der Reichenaustraße befindet sich einer der wichtigsten Kanalabschnitte der Stadt.

Der Hauptsammler Reichenaustraße wurde 1955 gebaut und ist seit knapp 70 Jahren im Dauereinsatz. Nun muss er saniert werden. Die Sanierung erfolgt im Auftrag der Entsorgungsbetriebe Stadt Konstanz (EBK) in geschlossener Bauweise, wie der kommunale Dienstleiter in einem Pressetext mitteilt.

Was passiert mit dem Abwasser?

Da es sich bei dem Kanal um einen der größten Sammelkanäle in Konstanz handelt, muss die Ableitung des Abwassers auch während der Baumaßnahme sichergestellt werden. Dies wird über eine sogenannte Abwasserhaltung erfolgen.

Dabei handelt es sich um eine oberirdische Umleitung des Abwassers: Vom Pumpwerk Hallenbad an der Fahrradbrücke wird das Abwasser in einer Höhe von 4,50 Meter entlang des Seerheins bis zur Schänzlebrücke geführt.

Bild 1: Bald geht‘s los – Konstanzer Verkehrsachse wird bis 2024 zum Nadelöhr
Bild: Schönlein, Ute

Diese Umleitung über aufgeständerte Rohrleitung ist unumgänglich. Die schweren, aber mobilen Fundamente werden entlang der Promenade möglichst platzsparend aufgestellt, versprechen die Entsorgungsbetriebe. So kann die Beeinträchtigung des Fuß- und Radverkehrs gering gehalten werden.

Wann geht‘s los?

Bei der ersten sichtbaren Maßnahme der Kanalsanierung Reichenaustraße handelt es sich um vorbereitende Arbeiten. Sie starten ab Oktober. Dann wird die Fläche zur sogenannten Baustelleinrichtung hergestellt. Dabei handelt es sich um etwa 750 Quadratmeter am nördlichen Ende der Schänzlebrücke. Diese Fläche kann als zentraler Anlauf- und Lagerort für Materialien und Maschinen genutzt werden. Für schwere Lasten muss der Untergrund vorab befestigt werden.

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Was passiert anschließend?

Dann werden die Zustiegsschächte in der Reichenaustraße vorbereitet. Um den Schlauchliner einzubauen, müssen die Schächte vorab aufgeweitet werden. Die alten, runden Schachtdeckel werden entnommen und durch größere, quadratische Schachtdeckel ersetzt.

Parallel beginnt voraussichtlich der Aufbau der Abwasserhaltung, also der oberirdischen Rohrleitungen. Das Abwasser, das sonst durch den Hauptsammler Reichenaustraße fließt, wird während der Kanalsanierung über eine sichtbare, aufgestellte Rohrleitung entlang der Seerheinpromenade gepumpt. Dieser Aufbau soll bis Ende des Jahres fertig gestellt sein.

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Wann ist die Sanierung beendet?

Wenn alle vorbereitenden Arbeiten wie geplant abgeschlossen worden sind, kann der Einbau der Schlauchliner ab Januar 2024 erfolgen. Mit allen Abschluss- und Nacharbeiten soll die Sanierungsmaßnahme bis Mai 2024 abgeschlossen sein.