"Ich bin echt begeistert!", stellte Daniel Groß, Vorsitzender des Wollmatinger Dorffest e.V., rundheraus fest. Nie hätte er gedacht, dass zum ökumenischen Sonntagsgottesdienst so viele Besucher auf das Dorffest im Engelsteig kommen würden. "Mit 50 bis 70 Leuten habe ich gerechnet. Für 120 Personen haben wir gestuhlt und mehr als 200 sind gekommen."

Die Erwartungen wurden übertroffen: Mehr als 200 Besucher kamen zum ökumenischen Gottesdienst im Rahmen des Wollmatinger Dorffestes.
Die Erwartungen wurden übertroffen: Mehr als 200 Besucher kamen zum ökumenischen Gottesdienst im Rahmen des Wollmatinger Dorffestes. | Bild: Scherrer, Aurelia

Trotz aller Widrigkeiten – am Freitag regnete es heftig, am Samstag und Sonntag war es unbeständig – hielten die Besucher den ausrichtenden Vereinen die Treue und bestärkten sie in ihrem Tun. Die Stammgäste sind froh, dass die Veranstaltung nach zweijähriger Pause jetzt zum zweiten Mal wieder im Engelsteig ausgerichtet wurde. "Das Dorffest ist Kult! Es ist einfach schön, dass es dieses Fest wieder gibt. Ich kenne es von klein auf und gehe jetzt mit meinen Kindern hierher", erzählte Besucher Thomas Konopka. Für ihn als Wollmatinger sei es das schönste Fest. "Es ist gesellig, man kennt fast jeden und es ist kein Fest für Touristen, sondern für Einheimische."

Alle drei Tage dabei

Bianca und Uwe Reister zählten zu den Vorzeige-Besuchern. Sie kamen alle drei Festtage. "Wir haben Heimvorteil und vor allem: Es ist unser Lieblingsfest", so Bianca Reister. "Die Vereine machen so viel und engagieren sich, das muss man doch unterstützen", findet die junge Frau, die ihre persönliche Losung ausgab: "Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung."

Erich Weets, Wollmatingen: "Das Dorffest ist ein Gewinn, denn der soziale Zusammenhalt wird gepflegt. Alle Vereine geben sich große Mühe."
Erich Weets, Wollmatingen: "Das Dorffest ist ein Gewinn, denn der soziale Zusammenhalt wird gepflegt. Alle Vereine geben sich große Mühe." | Bild: Scherrer, Aurelia

Privater Andreas Jung

Ganz privat besuchte auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Andreas Jung das Wollmatinger Dorffest. "Dieses Fest war und ist eine Institution. Es hat seinen besonderen Charakter, denn es zeigt, dass sich in der Stadt dörfliche Strukturen erhalten haben", so Jung. Es sei noch ein Freiluftfest für Einheimische und trage zum Zusammenhalt in Wollmatingen bei. "Ich freue mich jedenfalls, dass es das Fest wieder gibt. Das neue Team macht seine Sache sehr gut", würdigte Andreas Jung. "Ich finde es toll, wie das Fest umgestaltet wurde. Über die historischen Bilder bin ich sehr erfreut", meinte Besucherin Elisabeth Schöndienst, die allen mitwirkenden Vereinen ein großes Kompliment aussprach, denn sie würden die Gemeinschaft leben.

Strubede gibt es nur beim Wollmatimnger Dorffest. Diese Besonderheit, die es nur einmal im Jahr gibt, genossen (von links) Stella, Diego ...
Strubede gibt es nur beim Wollmatimnger Dorffest. Diese Besonderheit, die es nur einmal im Jahr gibt, genossen (von links) Stella, Diego und Gisela Konopka mit größtem Vergnügen. | Bild: Scherrer, Aurelia

Viele alte Bekannte

Was das Dorffest auszeichne: "Man trifft viele Bekannte", so Schöndienst. Von der Premiere des ökumenischen Gottesdienstes war sie schlichtweg begeistert. "Das Zusammenspiel von geistlichem Inhalt, einer wirklich tollen musikalischen Umrahmung und dem entspannten Dorffest ist einfach klasse."

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Auch Pfarrer Karsten Beekmann von der evangelischen Christuspfarrei war sehr zufrieden mit der Premiere des ökumenischen Gottesdienstes. Was ihn besonders freute: "Mehr als 200 Besucher und vor allem verschiedene Generationen." Für ihn stand gestern schon fest: "Das wollen wir zu einer Institution machen."

Vereine sind mit Verlauf zufrieden

Was sagen die Vereine? "Sensationell. Der Dorfplatz war voll", freute sich Heiko Wieder von den Homberggeistern, die mit einem Stand vertreten waren. "Das Wetter am Freitag war eine Katastrophe", sagte er offen. Aber: "Vom Wetter ungetrübt standen der Spaß und die Stimmung ganz oben. Es waren drei friedliche und stimmungsvolle Festtage." Vor allem erfuhren die Vereine sehr viel Zuspruch seitens der Besucher. "Ihr dürft jetzt nicht mehr aufhören, das hat man uns sehr häufig gesagt", schmunzelte Wieder.

Sabine Bruderhofer, Wollmatingen: "Ich bin froh, dass es das Dorffest wieder am gleichen Ort gibt. Es ist ein Fest für Einheimische, wo ...
Sabine Bruderhofer, Wollmatingen: "Ich bin froh, dass es das Dorffest wieder am gleichen Ort gibt. Es ist ein Fest für Einheimische, wo keine Touristen sind." | Bild: Scherrer, Aurelia

Pläne für das kommende Jahr

An das Aufhören verschwendet der Vorstand des Dorffestvereins nicht einn Gedanken. "Wir betreiben einen solchen Aufwand ja nicht nur für zwei Feste", meinte Kilian Stadelhofer. "Wenn wir wieder die Genehmigung bekommen und die Auflagen nicht weiter steigen, machen wir selbstverständlich weiter." Dass dies gelingen werde, davon ist der Vorstand überzeugt. In Sachen Optik wollen die Aktivisten im Jahr 2019 noch weiter zulegen. Vier historische Bildmotive in großen Formaten zierten in diesem Jahr die Festmeile. 22 Motive für das Jahr 2019 hat sich Daniel Groß zum Ziel gesetzt. Zehn Sponsoren hatte er gestern bereits auf seiner Liste für das kommende Jahr. Aber auch was die Dekoration der Stände angelangt, gebe es noch Luft nach oben.