Die guten Nachrichten zuerst: Für das Litzelstetter Neubaugebiet Marienweg, wo etwa 80 Wohneinheiten entstehen sollen, liegen alle notwendigen Beschlüsse vor, stellte Oberbürgermeister Uli Burchardt vor mehr als 80 Litzelstettern beim Bürgergespräch fest. Bereits im kommenden Jahr werde das Umlegungsverfahren beginnen, sodass ab dem Jahr 2020 gebaut werden könne. Ein prinzipielles Ja für den Erhalt des kleinen Campingplatzes in Litzelstetten gebe es seitens des Gemeinderates ebenfalls. Der Technische- und Umweltausschuss hat jetzt Geld für die Planung bewilligt. Die momentan veranschlagten Kosten Höhe von 800 000 Euro "treiben mir Sorgenfalten auf die Stirn", so Uli Burchardt.

Hinter die Planungen des Wohn- und Geschäftshauses der Wobak in der Ortsmitte wollen die Litzelstetter noch keinen Haken machen. "Wieso hat man für die Ortsmitte eine Bürgerbeteiligung gemacht? Wir haben von einem Dorfplatz geträumt und jetzt wird auf eine der letzten frei werdenden Flächen ein Klotz hingestellt", empörte sich ein Bürger. "Es ist schade, dass eine mustergültige Bürgerbeteiligung, in welche die Wobak eingebunden war, mit einem Federstrich vom Tisch gewischt wurde", empörte sich auch der vormalige Ortsvorsteher Heribert Baumann.

"Ihr seid auch nicht immer gut mit der Wobak umgegangen", spielte Uli Burchardt den Ball zurück. Sie als "bösen Investor zu brandmarken" sei nicht nett gewesen. Der große Fehler sei bei der Auslobung des Wettbewerbs passiert. Der Flächenbedarf, den die Wobak für ein wirtschaftliches Bauprojekt benötigt, hatte in der Auslobung gefehlt. Ein frappierender Fehler, wie sich herausstellte und aus dem die Stadt gelernt habe. Gleichzeitig seien mit der Bürgerbeteiligung falsche Hoffnungen geweckt worden. Uli Burchardt sagte aber klar: "Die Messe ist gelesen. Wir sind bereits im Baurechtsverfahren."

Entwarnung gab er für die einstmals geplante Anschlussunterbringung für Flüchtlingen auf dem Grundstück neben dem Kindergarten, welches im Besitz der katholischen Kirche ist. 535 Unterschriften hatte die Litzelstetterin Renate Prinz für den Erhalt der Wiese gesammelt und an diesem Abend dem OB übergeben. Ihre Arbeit war eigentlich umsonst, denn: "Das ist vom Tisch, weil die Kirche andere Pläne mit dem Grundstück hat", so Uli Burchardt.

Bemängelt wurden seitens vieler Bürger auch die "chaotischen Zustände" in den zu vollen Bussen der Ringlinie 4/13. Die Bürger wünschten sich tagsüber durchgängig einen Viertelstunden-Takt und regten an, den zusätzlichen Shuttle zur Insel Mainau besser kenntlich zu machen. In den vergangenen Jahren hätten die Stadtwerke stetig die Kapazitäten erhöht und mit der Ringlinie unstrittig eine Verbesserung erzielt, hielt Burchardt fest, der aber versprach, das Anliegen weiterzugeben und mit den Busbetrieben der Stadtwerke Optimierungsmöglichkeiten zu diskutieren.