Die Energiekrise, ausgelöst durch den Krieg in der Ukraine, hält auch die Gemeinde Hohenfels in Atem. Darum wurde in der jüngsten Gemeinderatssitzung über potenzielle Maßnahmen für einen eventuell eintretenden Gasmangel und einen Ausfall der Stromversorgung diskutiert.

Die Verwaltung wollte mit einem Grundsatzbeschluss handlungsfähig sein, da die aktuelle Hauptsatzung sehr restriktiv ist. Bürgermeister Florian Zindeler beschrieb erste notwendige Schritte und Sofortmaßnahmen, wie beispielsweise die Bevorratung von Betriebsstoffen. Außerdem sollen priorisierte kommunale Gebäude, darunter das Hohenfelser Rathaus in Liggersdorf, der Bauhof und die Feuerwehr hinsichtlich der externen Stromeinspeisung überprüft und vorbereitet werden.

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Vorbereitung ist wichtig

Die alte Grundschule in Liggersdorf soll als Anlaufstelle für Hilfsbedürftige dienen. Florian Zindeler sagte: „Es ist sehr wichtig, dass wir gewappnet sind, obwohl wir im ländlichen Raum eine höhere Selbsthilfe-Fähigkeit besitzen.“

Bei der Wärmeversorgung seien bereits Gespräche mit der Wärme aus der Region GbR geführt worden, welche die Infrastruktur in Liggersdorf mit Wärme versorgt, so Zindeler. Diese habe der Gemeinde zugesagt, die Versorgung mit Hackschnitzeln zu gewährleisten und sich auf einen Stromausfall vorzubereiten.

Das Rathaus von Hohenfels im Ortsteil Liggersdorf. Ein Archivbild.
Das Rathaus von Hohenfels im Ortsteil Liggersdorf. Ein Archivbild. | Bild: Freißmann, Stephan

Gemeinderätin Daniela Jage (BLH) stellte in der Sitzung die Frage, wie es mit der Bodensee-Wasserversorgung aussehe. Florian Zindeler antwortete, dass sich alle Stadtwerke und Versorger auf unterschiedliche Szenarien einstellen und diesbezügliche Vorbereitungen treffen würden.

Kleiner Krisenstab für den Notfall

Der Bürgermeister berichtete außerdem über die möglichen Eskalationsstufen und die nötige Koordinierung im kleinen Krisenstab, der sich aus Verwaltung, Bauhof und Feuerwehr zusammensetzt. Gemeinderat Morten Adrian Wagner (FUW) fragte, ob bei diesem Krisenstab auch ein oder zwei Mitglieder des Rats mitwirken könnten. Dies sahen jedoch die anderen Mitglieder als nicht erforderlich an.

Nutzung von alten Heizöltanks

Gemeinderat Günter Leute trug noch einen Hinweis zu den Vorräten in der alten Grundschule vor: Früher sei die alte Grundschule in Liggersdorf mit Heizöl betrieben worden. Deshalb seien dort noch zehn bis 16 Heizöltanks vorhanden.

Der Plan der Gemeinde ist nun, dies zu überprüfen, dann einen oder zwei Tanks zu reinigen und neues Dieselöl anzuschaffen. So kann die alte Grundschule später als beheizte Anlaufstelle für Bedürftige dienen.

Die Gemeinde bereitet sich auf eine mögliche Krisensituation vor.
Die Gemeinde bereitet sich auf eine mögliche Krisensituation vor. | Bild: Timm Lechler

Und was kostet das alles?

Auf SÜDKURIER-Nachfrage sagt Florian Zindeler, es gebe noch keine genauen Zahlen für die Kosten. Diese könnten noch nicht abschließend abgeschätzt werden.

Vorräte für Heizmittel, Betriebsstoffe für Aggregate, Winterdienst und Feuerwehr belaufen sich durchaus auf ein paar tausend Euro, so Zindeler weiter. Dazu kämen notwendige elektrische Vorbereitungen, die abhängig vom jeweiligen Aufwand seien. „Es können noch ein paar weitere Beschaffungen nötig werden, wenn der kleine Krisenstab einen Bedarf erkennt“, sagt er.

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Zindeler betont, es werde nur notwendige Ausgaben geben, um die Gemeinde Hohenfels maßvoll und zielführend vorzubereiten. Da die Gemeinde mit ihren Einrichtungen (Kindergarten, Schule, Halle, Alte Grundschule, Feuerwehr, Verwaltung) an einem örtlichen Fernwärmenetz angeschlossen sei und die Betreiber eine durchgängige und sichere Versorgung in Aussicht gestellt hätten, sei diese Vorgehensweise naheliegend.