Weihnachtskrippen für den deutschsprachigen Raum werden nicht nur in Bayern, Tirol und Schwaben gebaut: Auch in Liggersdorf gibt es einen passionierten Krippenbauer. Markus Patzke ist vor über zwanzig Jahren bei einer Urlaubsreise nach Tirol von den teils aufwendigen Krippen inspiriert worden, die dort auch heute noch meist in Heimarbeit gebaut und in den Familien immer wieder erweitert werden.

Diese haben ihn fasziniert und er hat sich dann durch Besuche in Krippenmuseen weiter in die Materie eingearbeitet. Auch durch Gespräche mit anderen Krippenbauern hat Markus Patzke sich die Techniken und das Wissen über die nötigen Baumaterialien angeeignet.
Erste eigene Krippe im Jahr 2005
Irgendwann vor einigen Jahren, etwa im Jahr 2005, begann er dann, eine eigene Weihnachtskrippen-Landschaft zu gestalten. Mit der Herberge, von der Maria und Josef abgewiesen wurden, fing er an. Damals nutzte er den an das Haus angebauten Stall als Unterkunft für die heilige Familie. Als sich die kleine Landschaft im Lauf der Jahre vergrößerte, baute er einen Stall aus Wurzelholz, der aussieht, als wäre er aus Felsbrocken.

Die Figuren für seine verschiedenen Krippen kauft Patzke zwar, hat aber vor einigen Jahren einen Kurs zum Figuren-Schnitzen besucht. Er meinte allerdings: „Um so feine, kleine Schnitzereien zu schaffen, fehlt mir das Talent!“ Auf der anderen Seite macht er alle Einzelteile der Krippen selbst und benutzt dafür sozusagen Original-Materialien. So brachte er von einer Reise alte Dachschindeln mit nach Hause. Daraus bastelte er dann die Miniatur-Schindeln für die Dächer der kleinen Gebäude.
Auch die Bretter für die kleinen Scheuern sind aus echtem Holz, das schon Jahrzehnte der Witterung im Alpenraum ausgesetzt war. Markus Patzke hat sich über die Jahre ein umfangreiches Wissen im Zusammenhang mit den Krippen angeeignet.
So erzählt er, dass die Krippen ursprünglich gebaut wurden, um den Menschen die Weihnachtsgeschichte bildlich nahe zu bringen, denn ein Großteil der Bevölkerung konnte nicht Lesen und Schreiben. Daher wurden Szenen aus dem Leben Jesu in dreidimensionaler Form dargestellt – natürlich allen voran die Weihnachtsgeschichte. Die Krippen wurden in der Vorweihnachtszeit aufgebaut und blieben dann jeweils bis zum 2. Februar stehen.
Kleine und große Krippen
Auch Markus Patzke stellt die Ereignisse der Weihnachtsgeschichte nach: Die Figuren von Maria, Josef und dem Esel, auf dem die schwangere Maria sitzt, bewegt Patzke – nachdem die beiden von dem Wirt der Herberge abgewiesen wurden – langsam weiter in Richtung des Stalls und lässt sie an Weihnachten dort ankommen, mit dem Jesuskind in der Krippe neben Ochs und Esel.

Markus Patzke hat nicht nur diese eine große Krippenlandschaft gebaut. Auch kleinere auf Baumstümpfen, großen Holzscheiben oder in Laternen. Auch beispielsweise eine orientalische Szene hat er gebaut, aber er bevorzugt alpine und Gebirgslandschaften.
Ausstellung im kommenden Jahr
Vor einiger Zeit, erzählt er, war er auf einer Fahrt in den Süden Italiens und hätte gern die Straße in Neapel besucht, in der sämtliche Läden alle möglichen Krippen anbieten. Leider hatte die Zeit dafür aber nicht gereicht.
Natürlich seien die süditalienischen Krippen in die örtlichen Landschaft gesetzt, betont Markus Patzke. In dieser Vorweihnachtszeit stehen die Krippen von Patzke noch in seinem Haus, doch er plant, sie im kommenden Jahr der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Einen Standort hat er noch nicht, will ihn dann aber rechtzeitig bekannt geben.