Zöllner haben am deutsch-schweizerischen Grenzübergang Bietingen mehrere große Laibe Käse im Wagen eines 51-Jährigen entdeckt. Der Mann aus Baden-Württemberg gab laut Zoll bei der Einreise nach Deutschland an, dass er nichts zu verzollen habe. Als die Beamten dennoch einen Blick ins Auto werfen wollen, räumte er laut Mitteilung des Zolls ein, „ein bisschen Käse aus der Schweiz mitzuführen“.

Tatsächlich stellten die Zöllner daraufhin fest, was der 51-Jährige unter „ein bisschen“ versteht: Die gefundenen Käselaibe hatten ein Gewicht von mehr als 100 Kilogramm. Zoll-Pressesprecher Mark Eferl erklärt gegenüber der Redaktion: „Für den Reisenden hätte die übliche Freimenge von maximal 300 Euro Warenwert gegolten.“ Käse unterliege keinen Sonderbestimmungen.

Der Zoll stellte durch entsprechende Dokumente beim mutmaßlichen Schmuggler fest, dass er bereits zuvor unangemeldet größere Mengen Käse aus der Schweiz nach Deutschland gebracht hatte. „Wir gehen von einer gewerblichen Nutzung aus“, sagt Eferl über die Gesamtmenge von 240 Kilogramm, für die der 51-Jährige jetzt 680 Euro Einfuhrabgaben nachzahlen muss. Dafür durfte er die Waren dann auch wieder mitnehmen.

Trotzdem kommt auf ihn laut Zoll ein Strafverfahren wegen des Verdachts der versuchten Steuerhinterziehung zu. Das Strafgesetz sieht für Steuerhinterziehung eine Geldstrafe oder bis zu fünf Jahre Haft vor. Und wofür – für Emmentaler, Appenzeller oder doch Gruyère? Die Sorte lasse sich laut Zoll-Sprecher Mark Eferl „nicht zweifelsfrei“ bestimmen.