Ausgerechnet zwei Tage vor Weihnachten des Jahres 2012 überbrachte der Gottmadinger Bürgermeister Michael Klinger wenige Monate nach seiner Wiederwahl den Bürgern eine bittere Botschaft. Leitungen des Gottmadinger Höhenfreibades seien so marode, dass ein ungefährlicher Bade-Betrieb nicht mehr möglich wäre. Dies hätten Untersuchungen überraschend ergeben. Die komplette Schließung des Bades stand zur Disposition. Gemeinde, Förderverein und Freunde des Bades setzten sich daraufhin in intensiven Sitzungen zusammen, um nach Lösungen zu suchen.

Es wurde eine Bürgerwerkstatt gebildet, die auch Fahrten zu sanierten und neu gebauten Bädern in Baden-Württemberg unternahmen. Alles mit dem Ziel, das Gottmadinger Höhenfreibad zu erhalten. Eine Lenkungsgruppe mit Federführung des Gottmadinger Bauamtes hatte das Konstanzer Unternehmen Translake eingesetzt, um den Prozess zu moderieren. "Es entwickelte sich ein unglaubliches Wir-Gefühl, so wie es das in Gottmadingen noch nie gebeben hatte", erinnert sich Bürgemeister Michael Klinger.

Der Fortgang des Prozesses wurde durch entsprechende Gemeinderatsbeschlüsse geleitet. Das Gremium hat auch entschieden, einen Planungswettbewerb auszuführen. Vier Varianten für ein generalsaniertes, neues Gottmadinger Höhenfreibad standen dann zur Auswahl. Wieder war die Bürgerwerkstatt am Zug, um eine Vorauswahl zu treffen. Der Gemeinderat entschied sich dann für eine Bürgerbefragung. Die Gottmadinger konnten Anfang des Jahres 2014 unter zwei Entwürfen entscheiden. Die Hauptrage lautete aber: Sind Sie für einen Neubau des Gottmadinger Schwimmbades? Mit großer Mehrheit lautete die Antwort Ja.

Die Umfrage war für den Gemeinderat zwar nicht verbindlich. Unter Leitung des Bürgermeisters hatte er aber im Vorfeld wie bei allen Entscheidungen einstimmig signalisiert, dass das Bürger-Votum auch umgesetzt wird. Den Zuschlag erhielt der Plan-Entwurf des Konstanzer Architektur-Büros Bauraum. Es stellte für die Bürger das beste Preis-Leistungsverhältnis dar.

Der Bade-Betrieb lief im Jahr 2014 wie im Vorjahr eingeschränkt weiter. Das lecke Schwimmerbecken wurde still gelegt. Dort fanden aber kulturelle Veranstaltungen statt, wie Konzerte. Die Erlöse sollten das Schwimmbad-Projekt finanziell unterstützen. Im September 2014 begannen die Bauarbeiten. Die beteiligten Firmen mussten sich sputen, damit das Schwimmbad bis zur neuen Saison wieder öffnen kann. Mit etwas Verspätung konnten im neuen Bad im Juli die ersten Gäste begrüßt werden. Die erschienen in großer Zahl, wie auch bei der vorhergehenden Einweihungsfeier. Viele Gottmadinger zeigten sich stolz über ihr neues Bad.