Die Anneliese-Bilger-Stiftung schließt das Jahr 2017 mit einem Gewinn von rund 74 000 Euro ab. So das Rechnungsergebnis, das Gottmadingens Gemeindekämmerer Andreas Ley in der jüngsten öffentlichen Sitzung vorlegte. Davon fließen 30 000 Euro in die freien Rücklagen und 44 000 Euro in die Projektrücklagen. Im Wirtschaftsplan für das Jahr 2018 rechnet die Stiftung mit einem Gewinn von 64 000 Euro. Das Stiftungskapital hat sich im vergangenen Rechnungsjahr, bereinigt um die Inflation von 1,77 Prozent, auf 4,24 Millionen Euro erhöht. Für 2018 ist noch einmal eine Steigerung von 20 000 Euro kalkuliert. Der Stand der freien Rücklagen beträgt nach der Inflationsbereinigung noch etwas mehr als 53 000 Euro.

Die allgemeine Rücklage bezifferte Ley unter Berücksichtigung der Gewinnverwendung mit rund 73 000 Euro, die Projektrücklage mit 56 000 Euro.

Zähneknirschend nahm der Stiftungsrat die Tatsache hin, dass Aktiengewinne nicht mehr als Jahresgewinne realisiert werden können. Sie fließen in eine sogenannte Umschichtungsrücklage. Die Stiftung erzielte einen Gewinn von 39 425 Euro. "Der Betrag unterstützt unsere Liquidität, mehr nicht", erläuterte Ley. Diesen Zustand bewertete Bürgermeister und Stiftungsratsvorsitzender Michael Klinger als unbefriedigend: "Den Gewinn des Aktienverkaufs stellen wir in irgendeine Rücklage, weil uns das Finanzamt dazu zwingt. Jeder Private streicht den Gewinn ein." Ley stellte die Frage, ob es sich rentiere, überhaupt noch Aktien zu kaufen. Klinger betonte, dass die Stiftung trotz hohen Kapitals keine großen Sprünge machen könne.

Erstmals in der Stiftungsgeschichte ist für 2018 zur Finanzierung des Vermögensplans eine Kreditaufnahme von 1,32 Millionen Euro geplant.

Wie die Projektrücklage verwendet werden soll, ist noch offen. Die Verwaltung denkt an einen Senioren-Bewegungsplatz. Ley: "Die Förderung der Seniorenarbeit ist aus unserer Sicht Stiftungszweck." Die Stiftung bezuschusst jedes Jahr einzelne Maßnahmen und Einrichtungen. Für das laufende Jahr plant sie mit einem Fördervolumen von 15 000 Euro. Einen Zuschussantrag über 10 000 Euro für die 20. Kunstausstellung Experimentelle hatte der Förderkreis für Kultur und Heimatgeschichte gestellt.